Stetiger Szenenwechsel
Mit dem Rad entlang an Rhein und Erft
Sofort fällt der Blick auf den Wassergraben. Tausende Seerosen blühen bis in den Spätsommer hinein rund um Schloss Paffendorf, das beinahe zu schwimmen scheint. Anderswo zeigt sich die Blütenpracht beim Spaziergang durch barocke Schlossgärten, vorbei an Weihern und Fontänen. Auch hochgewachsene Alleen oder wild wuchernde Gärten säumen mitunter den Weg zu den herrschaftlichen Gemäuern aus den unterschiedlichsten Epochen. Hier verspielte Türmchen. Dort dicke Mauern, die einst vor Angriffen schützen sollten. Eine Szenerie fast wie im Märchen.
Wie zufällig fügen sich insgesamt 50 Burgen, Schlösser und Herrenhäuser in die flache Landschaft zwischen Rhein und Erft und bieten eine tolle Kulisse fürs Foto. Der Landstrich zwischen Düsseldorf, Köln und Aachen ist damit eine der wasserburgenreichsten Regionen Deutschlands.
Schloss Augustusburg bei Brühl, das gemeinsam mit dem angrenzenden Schloss Falkenlust zum Welterbe der Unesco gehört, ist sicherlich das Highlight bei einer Schlössertour. Hier stockt einem schon beim Betreten des prunkvollen Treppenhauses der Atem, angesichts einer solchen Fülle barocker Pracht. Doch auch die anderen Anlagen, die zumeist direkt an den Rad- und Wanderwegen in der „Rheinischen Bucht“ liegen, sind unbedingt einen Ausflug wert. Schloss Türnich etwa liegt direkt am Erft-Radweg, umgeben von urwüchsigen Gärten, die der Schlossherr selbst bewirtschaftet. Schloss Loersfeld mit seinen markanten Rundtürmen gehört zu den schönsten mittelalterlichen Anlagen überhaupt und beherbergt heute eines der besten Restaurants in Deutschland. Ebenso malerisch gelegen ist auch Schloss Gracht, deren Haupt- und Vorburg auf zwei Inseln errichtet wurden und mit dem Barockgarten im französischen Stil ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk bilden.
So ist es auf Themenwegen wie der Drei-Flüsse-Tour oder der Wasserburgen-Route durchaus möglich, gerade noch vor der Kulisse einer mittelalterlichen Wehranlage gemütlich im Café zu sitzen, um nur wenig später durch einen prächtigen Kaisersaal zu flanieren.