Alte Kotten vor knallbunter Kulisse
Solingen, Remscheid und Wuppertal einst und jetzt
Es zischt und knallt. Die Funken sprühen, als der tonnenschwere Hammer mit lautem Knall auf das glühende Stück Stahl schlägt. Die Luft ist stickig. Und kaum das eigene Wort ist zu verstehen. So ohrenbetäubend ist der Lärm, den die Maschinen erzeugen. Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, wie schweißtreibend die Arbeit in den Schmieden, Schleifereien und Werkstätten entlang der Flussläufe von Eschbach, Morsbach und Wupper früher gewesen sein muss. Zumal es den Anschein hat, als kämen die rußverschmierten Männer jeden Moment aus der Mittagspause zurück. Ihre Jacken hängen noch. Ebenso die Stechuhr. Auch liegt noch jede Menge Werkzeug auf den hölzernen Werkbänken. So, als könnte es jeden Moment weitergehen. Doch die Zeiten, in denen Temperaturen bis zu 70 Grad in den Fabriken zwischen Solingen, Remscheid und Wuppertal herrschten, sind – zum Glück - vorbei.
Heute liegen die ehemaligen Kotten und Wasserräder, mit denen die Hammeranlagen und Schleifsteine einst angetrieben wurden, idyllisch eingebettet in den Tälern und bilden die abwechslungsreiche Kulisse für eine Wanderung, einen Spaziergang oder eine Radtour durch die bergische Industrie-, Natur- und Kulturgeschichte. Einige von ihnen blieben als Industriemuseen erhalten und machen Geschichte heute wieder lebendig. Denn hier und da dürfen Besucher auch selbst Hand anlegen, wenn auf den historischen Maschinen Scheren geschliffen oder Werkzeuge produziert werden. Finger weg, heißt es allerdings, wenn der Hammer fällt. Das könnte gefährlich werden.