Ruhrlaubszeit
Kleine Oasen in großen Metropolen
Die Räder vorne an dem kleinen Törchen abgestellt, fühlt es sich plötzlich wohlig warm unter den Füßen an. Denn die Sonne hat den Sand schon ein wenig aufgeheizt. Dazu geht ein leichter Wind, und nur das Rascheln der Gräser ist zu hören. Ruhrlaubsfeeling in der Großstadt. Denn die kleine Oase liegt nicht irgendwo abseits, sondern mitten im Ruhrgebiet. Nur so viel zum Klischee, dass die Region tief im Westen immer noch grau wäre.
Von wegen. Über Kanaluferwege und stillgelegte Bahntrassen schlängeln sich unzählige Radwege, die von der Länge her auch einmal quer durch Deutschland reichen würden, durch eine überraschend grüne Landschaft. Und mitunter reibt man sich die Augen, wenn am Wegesrand plötzlich ein Kunstwerk zu tanzen beginnt oder die Abendsonne durch die riesigen Konstruktionen aus Rost und Stahl schimmert. Nur noch erahnen lässt sich bei Entdeckertouren durch ehemalige Arbeitersiedlungen und Häfen, in denen kleine Boote im Wasser schaukeln, wie laut und lebendig es hier früher zugegangen sein muss. Heute ist es ruhig und beschaulich.