
Vier Städte, vier Stadien, ein Vielfaches an Reiseanlässen. Rund um die Europameisterschaft 2024 lockt Nordrhein-Westfalen mit ganz viel Fußball-Erlebnis, aber auch mit Currywurst und Bier, Bergbaugeschichte und Welterbe, Stadtstrand und Schokolade. Geringe Entfernungen und direkte Bahnverbindungen lassen die Host-Cities nah zusammenrücken, so dass Städte-Hopping ein Leichtes ist.

Startpunkt Köln
Los geht's in der Domstadt
Tierisch gut drauf sind die Menschen in Köln nicht nur zum Karneval, sondern auch beim Fußball. Denn seit 1950 ist Hennes, ein lebender Geißbock, das Maskottchen des 1. FC Köln. Noch bekannter als er ist wohl nur der Kölner Dom, der jährlich sechs Millionen Besuchende in die Stadt lockt und zum Welterbe der Unesco gehört. Ebenfalls ganz oben auf der Rangliste steht das Schokoladenmuseum direkt am Rhein. Hier gibt’s Vollmilch und Zartbitter, gern auch mit Mandel oder Marshmallows. Wer keine Schokolade essen, sondern lieber Bier trinken möchte, kehrt in eins der urigen Brauhäuser ein: Dort servieren herzlich-raue Kellner, Köbes genannt, frisch gezapftes Kölsch. Einer von ihnen ist Köbes Timo, der hier mehr zum Bier und seinem besonderen Beruf erzählt.
Eine andere Leidenschaft steht in der Motorworld Köln im Mittelpunkt: Auf Hochglanz polierte Rennwagen und Trophäen aus der Sammlung eines einstigen Formel 1-Weltmeisters sind dort zu sehen. Neben der Michael Schumacher Private Collection gibt’s hier sogar Hotelzimmer mit Garage.

Von Köln nach Düsseldorf
Etwa 30 Minuten mit dem Zug
In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt ist der Weg das Ziel. Denn der führt immer am Rhein entlang bis in die Arena, in der Fortuna Düsseldorf ihre Heimspiele austrägt. Auf jeden Fall Champions League sind die modernen Architektur-Ikonen im Medienhafen sowie das NRW-Forum und der Kunstpalast im expressionistischen Gebäudeensemble Ehrenhof. Begossen wird der Sieg auf dem Rasen dann am Abend natürlich mit Altbier, eine der Bier-Besonderheiten in Nordrhein-Westfalen. Entweder im Brauhaus in der Altstadt, am Stadtstrand oder auf der Terrasse der Tonhalle, deren Kuppel übrigens noch aus der Zeit stammt, als das Konzerthaus eigentlich ein Planetarium war.

Von Düsseldorf nach Gelsenkirchen
Rund 45 Minuten mit dem Zug
Sage und schreibe 130 Fußballfelder passen in den Nordsternpark in Gelsenkirchen. Auf nur einem Spielfeld, nämlich auf der Glückaufkampfbahn im Stadtteil Schalke, wurden vor Jahrzehnten aus Bergleuten Fußball-Weltmeister gemacht. Auf ihren Spuren wandelt, wer sich einer ganz besonderen Stadtteil-Führung anschließt. Teil der Bergbau-Geschichte ist auch Halde Rheinelbe an der Stadtgrenze zu Bochum. Spiralförmig geht es den Berg hinauf – bis zur Himmelstreppe. Ausflüglern im Nordsternpark schaut derweil Herkules zu. Die 18 Meter hohe Skulptur des Künstlers Markus Lüpertz steht auf dem Nordsternturm und mag bei Konzerten mal Klassik und mal Hardrock.

Von Gelsenkirchen nach Dortmund
Etwa 30 Minuten mit dem Zug
In Deutschlands größtem Stadion, dem Signal Iduna-Park mit 80.000 Plätzen, dauert ein Fußballspiel der Borussia in der Regel 90 Minuten. Im Deutschen Fußballmuseum direkt am Dortmunder Hauptbahnhof darf ein Besuch auch länger dauern. In der Ausstellung dürfen Besuchende am Ende immerhin schon einen Blick auf den begehrten EM-Pokal werfen. Vom Dach des Dortmunder U, einem historischen Brauereigebäude, oder dem Skywalk der ehemaligen Hochofenanlage Phoenix West reicht die Aussicht fast über die ganze Stadt, die sogar ein „Schloss der Arbeit“ vorzuweisen hat. Die Backsteinfassaden und das Jugendstilportal von Zeche Zollern gehören zu den schönsten Bauten, die noch an Dortmunds Bergbaugeschichte erinnern. Aus der Bierbraugeschichte erzählt das Brauerei-Museum Dortmund, das nicht nur die Traditionen in der Stadt selbst, sondern das Ruhrgebiet insgesamt im Blick hat.