Ausblick über den Wald bei Sonnenuntergang, © Tourismus NRW e.V.

Landluft-Abenteuer mit Weitblickgarantie


Entdeckungen im Bergischen Land

A4. Ausfahrt B256. Rund 64 Kilometer rechtsrheinisch von Köln. Mittendrin im Naturpark Bergisches Land folgen wir der Nutscheidstraße Richtung Waldbröl. Die Marktstadt im Süden des Oberbergischen Kreises an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz ist unser Ziel für einen kleinen Familienurlaub zwischendurch. Ab ins Grüne, mit den Kindern Ungewöhnliches erleben und großartige Panoramen tanken – das ist an diesem Wochenende fest geplant!

Baumwipfelpfad Panarbora im Bergischen Land, © Dominik Ketz

Besser kann das Vorhaben nicht beginnen: Während wir die kurvenreiche Fahrt durch die satte Mittelgebirgs-Idylle genießen, strahlt die Sonne in den freundlichsten Farben. "Ein nicht alltägliches Ausflugsziel ist der Naturerlebnispark Panarbora in Waldbröl …", lese ich zur Einstimmung aus der Broschüre "Ausflugstipps für Familien" vor, die ich vor unserer Reise auf dasbergische.de kostenlos bestellen konnte. Über 100 familienfreundliche Angebote machen darin Laune auf Sport, Spiel und Kultur im Naturpark Bergisches Land. "Und in Waldbröl schlafen wir dann auch?", fragt unsere Zwölfjährige. "Ja, genau. Zu Panarbora gehört ebenfalls eine Jugendherberge. Bin gespannt, ob wir in einer asiatischen Jurte, einem südamerikanischen Stelzenhaus, einer afrikanischen Hütte oder in einem Baumhaus nächtigen werden", überlege ich mit Vorfreude auf die ungewöhnlichen Schlafstätten in der reservierten Unterkunft.

15 Minuten später erfahren wir es vom netten Rezeptions-Team beim Check-in: "… und hier sind die Chip-Karten und der Schlüssel für euer Domizil im Dorf Afrika. Am Abenteuerspielplatz rechts und nach der Esel-Weide links…" – "Das finden wir", nicken wir, und machen uns auf den Weg zur kubischen Siedlung, deren Bauweise der Kultur des Volkes Dogon in Mali nachempfunden ist. Als wir das Tor nach Afrika auf dem insgesamt elf Fußballfelder großen Panarbora-Gelände erreichen, sind wir entzückt: Ineinander verschachtelt reihen sich kleine, rotbraune Häuschen um den Grillplatz in der Dorfmitte gemütlich aneinander.

"Da ist Nr. 2", ruft unsere Fünfjährige und weist uns die Richtung zum Zimmer-Haus mit eigenem Bad, das uns auf Anhieb gefällt: Die Ausstattung reduziert sich auf das Wesentliche und die holzverkleideten Wände verströmen eine behagliche Wärme. "Die Etagenbetten beziehen wir später", schlägt mein Mann vor. "Oki", stimmen wir zu. Schließlich möchten wir noch auf eine "Lauschtour" in der Gemeinde Nümbrecht gehen und zum Abendessen das "Pfannkuchenhaus" besuchen.

"Pling", ertönt es beim Einparken vor dem imposanten Schieferhaus an der Hauptstraße 16 im heilklimatischen Kurort. Die kostenlose "Lauschtour"-App hat uns geortet und spricht zu uns: "Schön, dass Sie dabei sind auf unserer Lauschtour durch Nümbrecht. Und hier am Rathaus können wir Ihnen schon mal zwei Besonderheiten zeigen …" Prima, freuen wir uns und stecken das Smartphone samt heruntergeladenem "Ortsrundgang Nümbrecht" in die Jackentasche.

Los geht's: Die zweieinhalb Kilometer lange Tour ist ideal für eine Zeitreise durch den charmanten Ortskern bis in den Kurpark hinein. Denn immer, wenn es etwas zu lauschen gibt zwischen den malerischen Fachwerk- und Schieferhäusern, Cafés und kleinen Läden, erzählen uns die digitalen Gästeführer ganz automatisch die Anekdote dazu. So macht Spazierengehen Spaß.

Als wir beim "Pfannkuchenhaus" ankommen, ist es bereits dunkel und der Wind weht frisch durch die historischen Gassen. "Wow", staunen wir und nehmen im edel-altertümlichen Ambiente bei Kerzenschein Platz. Im Restaurant gegenüber der über 1.000-jährigen Schlosskirche gibt es die "Original Bergische Kaffeetafel" ebenso wie Eierkuchen in allen Variationen. Von süß bis delikat: Wir lassen sie uns schmecken und fallen etwas später zufrieden in unsere Kojen in Afrika. "Fällt dir die Stille auf?", fragt mich mein Mann. "Ja, unglaublich schön! Und die Sterne leuchten im Sommer sicherlich mannigfach über diesem ruhigen Ort", sinniere ich – während uns durchs geöffnete Fenster der spätabendliche Ruf eines Käuzchens ans Schlafengehen erinnert.

  • In Nümbrecht entdecken Reisende dutzende Fachwerkhäuser, © Eva-Nadine Wunderlich
    Lauschtour in Nümbrecht, © Eva-Nadine Wunderlich
    Pfannkuchenhaus in Nümbrecht, © Eva-Nadine Wunderlich
  • Blick auf den Wald bei Sonnenaufgang über Panarbora im Bergischen Land, © Tourismus NRW e.V.
    Zimmer in bewohnbaren Erlebnisdörfern können für die Übernachtung im Panarbora-Park gebucht werden, © Eva-Nadine Wunderlich
    Ein kleiner Weg mit einer Astumgrenzung bei Panarbora im Bergischen Land, © Tourismus NRW e.V.

"Kuckuck, Kuckuck …" – der Wecker zwitschert uns aus den Betten. Ich öffne das Fenster weit und lasse mir Vogelgesang und Sonnenstrahlen gefallen. Lachen und Stimmen ertönen aus der Ferne. Zeit fürs Frühstücksbuffet im Panarbora-Restaurant. Schließlich fiebern wir unserer Familienführung mit Waldhüter Patrick Mielke entgegen. So passieren wir zeitlich das Drehkreuz am Fuße des beeindruckenden 40 Meter hohen Aussichtsturms, dem NRWs längster Baumwipfelpfad in 23 Metern Höhe angeschlossen ist. Bis zu 80.000 Tagesgäste pro Jahr erleben im Naturerlebnispark Panarbora auf barrierefreien Holzwegen fantastische Ein- und Ausblicke. "Wisst ihr, warum das Bergische Bergisches heißt", fragt uns Naturpark- und Landschaftsführer Patrick kurz nach der Begrüßung. Wir passen und erfahren, dass das Bergische Land nach dem historischen Territorium des Herzogtums Berg benannt ist.

Baumwipfelpfad Panarbora aus der Vogelperspektive , © Tourismus NRW e.V.

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Auf dem Panarbora-Baumwipfelpfad können Naturfans weit über das Bergische Land blicken, © Eva-Nadine Wunderlich

Viele weitere spannende Fakten über das Ökosystem Wald und die Kulturlandschaft folgen auf den nächsten 500 Metern unseres Baumwipfel-Rundkurses. Wir lernen etwa, dass nichts so schrecklich schmecken soll wie Eichel-Kaffee. Dass die Blätter einer Buche essbar sind. Man aus Birkenblättern einen vitaminreichen Tee herstellen kann. Oder wir mit dem Kanu nonstop von Waldbröl über die Bröl, die Sieg, den Rhein, die Nordsee und den Atlantik bis nach New York schippern können – theoretisch. Praktisch sind wir begeistert von den Naturerlebnissen vor Ort. Auch an die spielerische Vermittlung von Flora und Fauna ist in luftigen Höhen gedacht: An mehreren Stationen machen wir Halt und schärfen unser Wissen an Touch-Screens und Tafeln.

Zur Krönung wandeln wir Runde für Runde zur 34 Meter hohen Plattform des Aussichtsturmes empor. Je höher wir kommen, desto mehr steigen unsere Glücksgefühle. Auf der leicht schwingenden Ebene sind die Perspektiven bis ins Siebengebirge, die Eifel und den Westerwald berauschend. "Mama, kann ich ein Slush-Eis haben?", werde ich beim Lesen der Ausstellungstexte on top gefragt. "Vielleicht gibt's eins im Affen- und Vogelpark. Den besuchen wir heute Nachmittag."

"Ach, da hätten wir ja auch unsere Badesachen mitnehmen können", bemerkt mein Mann als wir im Luftkurort Reichshof-Eckenhagen am Schwimmbad "monte mare" vorbeikommen. "Stimmt, schwimmen gehen könnten wir tatsächlich noch mal", fällt mir auf. "Schaut mal auf dem Schild. Da geht's zu einem Pumptrack. Boards und Roller haben wir dabei. Wie wäre es mit einer Runde die Tage?" – "Wenn wir genügend Energie behalten", lacht mein Mann. "Was Du allein über den Affen- und Vogelpark vorgelesen hast, hört sich schon sehr tagesfüllend an." Das ist das zehn Hektar große Freizeitparadies absolut, wie wir etwas später im Laufe unserer Führung mit Betriebsleiter Ludger Schmidt hautnah erleben. Kurz gesagt: Zwei Affenfreigehege, Freiflughallen, Abenteuerspielplätze, Landschaftsgärten, 35 kostenlose Grillhütten, Bergbahn, kleinere Fahrgeschäfte und eine große Indoor-Spielhalle füllen das Parkgelände.

Dass uns der Chef persönlich über den drei Kilometer langen Rundweg begleitet, ist etwas Besonderes: Geführte Touren sind derzeit noch in Planung. "Wie viele Tiere habt ihr denn?", fragt unsere Jüngste bei den Erdmännchen. "900 Tiere und 120 Arten", erfahren wir vom Sohn des Park-Gründers, an dessen Hosenbund gefühlt 100 Schlüssel baumeln. "Ich weiß genau, welcher in welches Schloss passt", schmunzelt Ludgar Schmidt. Und dann öffnet er uns die Pforten zu unvergesslichen Momenten: Wir dürfen "Frau Heisenberg", die Steinkauzdame, auf der Schulter tragen und die Polarfüchse Ida und Karlson sowie einige quirlige Zwergotter füttern, die der studierte Tierarzt mit gekonnten Pfiffen aus der Hütte lockt.

Auch Flamingos gehören zu den 120 Arten im Affen-und Vogelpark Reichshof-Eckenhagen, © Eva-Nadine Wunderlich

"Mein Vater, Werner Schmidt, hat sich mit der Eröffnung des Parks 1999 einen Lebenstraum erfüllt. Menschen einen direkten Zugang zu Tieren zu ermöglichen, das gehört seit Beginn an zu unserem Konzept." Und das spüren wir unmittelbar: Gemeinsam mit anderen Besuchern gehen wir ganz unbeschwert zwischen Berber- und Totenkopfaffen, Straußen und Wildgänsen spazieren. Scheu sind die exotischen Tiere keineswegs. Gut möglich, dass ein Kinderwagen beklettert oder ein Rücken besetzt wird. Stundenlang könnten wir dem fröhlichen Treiben aus nächster Nähe zuschauen und überhaupt auf den Spielstätten im Affen- und Vogelpark verweilen – wenn da nicht der Wunsch wäre, einen waschbergischen "Sundowner" zu erleben. "Wo geht's dafür hin?" – "In die 'Panoramahütte am Blockhaus'. Auf der Website stehen die Zeiten der Sonnenuntergänge tagesaktuell. Und bis es heute so weit ist, können wir etwas essen", freuen wir uns.  "Tolles Ziel. Die Ausblicke von dort oben sind wirklich klasse. Viel Spaß euch", verabschiedet uns Ludger Schmidt. "Vielen Dank. Bis ganz bald. Dann planen wir mehr Zeit ein", sind wir uns definitiv sicher. 

Eine Otterbande sorgt bei den Gästen für gute Stimmung, © Eva-Nadine Wunderlich

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Als wir kurz darauf auf 495 Meter über N.N. inmitten des Wander- und Wintersportgebietes „Blockhaus“ nahe der "Panoramahütte am Blockhaus" einparken, ist es später Nachmittag. Die wenigen Meter zur urigen Hüttengastronomie rollen die Kinder auf ihren Boards durch die wunderbar klare Luft. "Der Ausblick ist wirklich der Hammer", stellen wir im Biergarten tief beeindruckt fest. Zum Essen entscheiden wir uns dann für den gemütlichen Gastraum. "Habt Ihr schon gewählt?", fragt uns Bernhard Junge, der seine Gäste höchstpersönlich mit eigenen Kreationen bekocht, ein großer Fan von selbstgemachtem Wacholderschinken aus dem Spezial-Ofen ist und spannende Geschichten von seinen Wanderungen zu Vulkankratern oder den  Kilimandscharo erzählen kann. "Oh ja, bitte eine Waffel mit Kirschen, einen Rhabarber-Kirschkuchen, eine Brot-Zeit und einmal das Tagesgericht." – "Hat es geschmeckt?" – "Und wie. Superlecker alles! Vielen Dank."

"Wie wäre es?", frage ich die Kinder nach der Stärkung mit einem Zwinkern: "Jetzt noch eine 'Hütten-Wanderung'? Der Start- und Zielpunkt der vier Kilometer langen Tour ist direkt hier an der Panoramahütte. Weiß ich aus dem Flyer, der vorne ausliegt." – "Wir sind doch schon so viel gelaufen heute", äußert unsere Mittlere mit leichter Besorgnis. "Keine Sorge. Fand es gerade nur interessant zu lesen, dass es die Wandermöglichkeit gibt." –"Also, ich habe Lust auf den Pumptrack, an dem wir vorhin vorbeigefahren sind." – "Und der Sonnenuntergang hier oben?" – "Kommen wir halt wieder", wird vorgeschlagen. Na dann, so dann: Bis 22 Uhr ist der frei zugängliche Hügelparcours, der einer der größten Deutschlands sein soll, für Biker und Skater geöffnet.

  • Eine verlorene Feder dient Familie Wunderlich als Andenken, © Eva-Nadine Wunderlich
    Bei der Alpaka-Wanderung ist auch Zeit für ein Picknick, © Eva-Nadine Wunderlich
    Im Affen- und Vogelpark Reichshof gehören auch Käuze zu den Tieren, © Eva-Nadine Wunderlich
  • Menschen einen direkten Zugang zu Tieren zu ermöglichen, das gehört seit Beginn zum Konzept des Affen- und Vogelparks Eckenhagen, © Eva-Nadine Wunderlich
    Der Park lädt zum Picknick mit den Polarfüchsen, © Eva-Nadine Wunderlich
    Der Rhabarber-Kirschkuchen ist in der Panoramahütte am Blockhaus sehr beliebt, © Eva-Nadine Wunderlich

"Mama, kann ich heute ein Slush-Eis haben?" – "Ach ja, das Slush-Eis", murmele ich, während ich den Rollkoffer zuklappe. Viel zu schnell sind die Nächte im Afrika-Dorf vergangen und der Check-out naht. Den Wunsch möchte ich gleichwohl gerne erfüllen: "Heute Nachmittag, versprochen. Die Panarbora-Chip-Karten dürfen wir bis heute Abend behalten. Dann kommen wir nach unseren Ausflügen zurück und du bekommst im Restaurant ein Slush-Eis. Was hältst du davon?"  Kopfnicken signalisiert Einverständnis. "Prima. Dann können wir ja jetzt losfahren." – "Wohin denn?" – "Wir haben ein Frühstück in einem Kräutercafé geplant und danach eine Alpaka-Wanderung." – "Gibt es da auch einen Spielplatz?" – "Vielleicht. Wenn nicht, dann ja später wieder hier."

Selbstgebackene Dinkel-Brötchen mit Brennnesselsamen, Haferflocken oder Körnern gehören zu den Spezialitäten des Kräutercafés Waldbröl, © Eva-Nadine Wunderlich

"… sehr fruchtiges Fichtenspitzen-Pesto, hier Quittengelee mit Quitten aus dem eigenen Garten, diese Marmelade heißt 'Karottensonne'. Und dies sind unsere selbstgebackenen Dinkel-Brötchen mit Brennnesselsamen, Haferflocken oder Körnern … Wer weniger experimentierfreudig ist: Obstsalat, Joghurt, Gemüse und 'bekannte' Wurst- und Käsesorten stehen natürlich auch bereit", macht uns Kräuterpädagogin Astrid Saubert Appetit auf das Landfrühstück in ihrem Kräutercafé im Süden der Marktstadt Waldbröl.

Fichtenspitzen-Pesto? Klingt besonders ungewöhnlich gut. Und das ist es auch. Ebenso wie die anderen Köstlichkeiten aus der Natur, die wir in der heimeligen Jausenstation am "Bergischen Panoramasteig" kennenlernen. Unser Interesse ist geweckt: "Kochkurse kann man bei Ihnen auch machen?" – "Ja, genau. Ferner bieten wir Kräuterführungen an und verleihen Picknick-Rucksäcke." – "Und für Kinder?", fragt unsere Fünfjährige. "Also auch für Kinder kann eine Führung in die heimische Kräuterwelt spannend sein. Wenn du Tiere magst, dann kannst Du in unserem Ort mit Eseln wandern gehen oder in Neuenhämen ganz in der Nähe mit Kühen kuscheln", macht uns Astrid Saubert weiter neugierig – "Oh wie cool", sagt unsere Jüngste. "Das möchte ich gerne machen". – "Ich glaube, da haben wir einen weiteren Punkt, warum wir wiederkommen werden," schmunzele ich. Gut gestärkt machen wir uns dann auf den Weg zu unserer allerersten Alpaka-Wanderung.

Besondere Momente ereignen sich häufig mit den flauschigen und süßen Tieren auf der Alpaka-Wanderung, © Eva-Nadine Wunderlich

Nur 15 Minuten sind es vom Kräutercafé bis zu den "Alpakas vom Haubachtal" in Much im Rhein-Sieg-Kreis. Eine Viertelstunde, die uns hoch- und runterführt.  Kurve für Kurve vorbei an Wäldern, Bachtälern und weiten Blicken. Pferdeweiden, freigrasenden Schafherden und beschaulichen Ortschaften wie Schönhausen, Straße, Mildseifen oder Bruchhausen.

In Ortsiefen angekommen, kräht ein Hahn ein freundliches Kikeriki. "Hey, da seid ihr ja. Willkommen", nehmen uns Jana mit Tochter Sophie im Tragetuch am Gartentor in Empfang. "Kommt rein", lädt uns auch die hiesige "Alpaka-Chefin" Saskia ein, die Bauernhof-Erlebniswelt zu betreten. In der lockeren Atmosphäre zwischen Tieren und Land-Idylle fühlen wir uns auf Anhieb pudelwohl. Aufgeregt warten wir auf die fröhliche Einweisung, in der wir Spannendes über die 31 flauschigen Neuwelt-Kamele auf dem Hof erfahren.

Und dann kann es losgehen: Mit Karat und Teodoro an der Seite ziehen wir gemütlich durch abwechslungsreiche Landschaften. "Na, komm'", das sind die Worte, die auf der rund drei Kilometer langen Route wohl am häufigsten fallen. Denn, "die Jungs haben heute nicht so viel Lust, wie es scheint", lacht Jana, die uns begleitet. Küsschen verteilen, ein bisschen vom Gras naschen, einmal auf dem Waldweg hin- und herwälzen … zusammen nehmen wir es gelassen und trotten gemächlich zur Weide zurück. Nach diesem unvergesslichen Erlebnis setzt Saskia noch ein leckeres Picknick obenauf: Frisches Brot aus der Landbäckerei dazu Butter und Marmelade, Trauben, Brezeln und Apfelsaft. Uns geht es herrlich und wir genießen die verbleibende Zeit im Bergischen Land. Bevor wir allerdings nach Hause fahren, gibt es das versprochene Slush-Eis. Der Becher ist fast ausgelöffelt, da senkt sich die Sonne hinter dem Panarbora-Turm allmählich zur Ruhe. Ein wunderbarer Augenblick! Wir kommen wieder! Ganz gewiss!

Autorin: Eva-Nadine Wunderlich - Eva-Nadine Wunderlich liebt es, Ungewöhnliches zu entdecken und Faszinierendes in Wort und Bild festzuhalten. Mit ihrem Mann und den drei Töchtern lebt und wirkt die Autorin von Reiseführern und freie Texterin von Texterleben im südwestfälischen NRW.

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  • Im Süden der Stadt Waldbröl liegt das einladende Kräutercafé von Kräuterpädagogin Astrid Saubert, © Eva-Nadine Wunderlich
    Begegnungen gehören im Kräutercafé Waldbröl zum Besuch dazu, © Eva-Nadine Wunderlich
    Die Alpakas fügen sich ideal in die Landschaft des Bergischen Landes ein, © Eva-Nadine Wunderlich
  • Bei der Alpaka-Wanderung ist auch Zeit für ein Picknick, © Eva-Nadine Wunderlich
    Die Alpaka-Wanderung in Much ist ein Erlebnis für die ganze Familie, © Eva-Nadine Wunderlich
    Besucher können die Jungtiere streicheln, © Eva-Nadine Wunderlich