Wisent Wildnis am Rotharrsteig, © Tourismus NRW e.V.

Waldbaden und Wisente


Entdeckungen in Siegen-Wittgenstein & dem Sauerland

Daheim im Kreis Siegen-Wittgenstein in Südwestfalen. Im Quellgebiet von Eder, Sieg und Lahn nahe der Landesgrenze zu Hessen. Unterwegs auf der historischen Eisenstraße in NRWs größtem Naturpark können wir es kaum erwarten. Unser Plan für das Familien-Wochenende steht fest: Wir gönnen uns drei Tage Urlaubszeit zu Hause im Naturpark Sauerland Rothaargebirge! Zeit für außergewöhnliche Erlebnisse! Zeit für erfrischende Momente! Reichlich Zeit für die Kinder fernab vom Alltags-Trubel! 

Hotel Jagdhaus Wiese im Sauerland, © Eva-Nadine Wunderlich

"Sauerland, mein Herz schlägt für das Sauerland ...”, stimmen wir uns frohgelaunt mit dem Kult-Song der Band Zoff ein, als wir unser Ziel auf 650 Metern Höhe erreichen: "Jagdhaus – Stadt Schmallenberg – Hochsauerlandkreis" informiert uns das Schild. "Und hier oben gibt es ein Hotel?", fragt unsere Mittlere mit leichter Verwunderung in Hinblick auf die zartbesiedelte Ortschaft, in der 74 Einwohner leben. "Ja, und nicht nur eins." Von rustikal bis sternefein: Auf dem Kamm des Rothaargebirges präsentieren vier traditionsreiche Häuser Unterkünfte und Restaurants in traumhafter Lage, wie auf jagdhaus.info zu erfahren ist. "Ohh, ist das herrlich!", bemerke ich nach dem Aussteigen und lasse prompt eine frische Portion Waldluft tief ins Innere hinein.

Weitere Sinneseindrücke erleben wir sodann in unserer komfortablen und wunderschönen Familien-Suite im Hotel "Jagdhaus Wiese": Natur pur – soweit unsere Blicke auf der gemütlichen Loggia reichen! Stundenlang könnte ich hier verweilen …, wenn es keine anderen Interessen zu pflegen gäbe. "Können wir jetzt ins Hotelschwimmbad gehen?", überlegt unsere Fünfjährige und zeigt mir freudestrahlend einen Bademantel, Slipper und einen süßen Stofftier-Waschbären, den sie auf ihrem Kopfkissen entdeckt hat. "Oder in die Kletterhalle?", regt ihre ältere Schwester an, die durch die Ausflugstipps auf dem Hotel-Tablet surft. Gleichwohl könnten wir einem der vielen Wanderwegweiser im Park folgen. Oder einer Freizeit-Empfehlung aus der "Auszeit"-Hotel-Broschüre nachgehen, die Gäste hier täglich mit sympathischen Informationen auf dem Laufenden hält. Auch die Leistungen der "Schmallenberger Sauerland Card", die uns beim Empfang geschenkt wurde, machen Laune. Gemeinsam loten wir die vielseitigen Perspektiven aus und wählen, den Tag mit Spiel & Action ausklingen zu lassen: Dafür ist die "Freizeitwelt Sauerland" in der rund acht Kilometer entfernten Stadt Schmallenberg ideal.

"Wow!", ruft die jüngste Tochter und hüpft vor Begeisterung dreimal in die Luft. Kaum haben wir die Tür geöffnet, schon sind wir mittendrin in "Thikos Kinderland", einem von insgesamt vier Erlebnisarealen in der "Freizeitwelt Sauerland". Ob Indoor- und Outdoorspielplatz, Kletterhalle, Jump-Area, Micro Bowling oder Hologate-Arena: Highlights für Klein und Groß liegen auf 8.000 Quadratmetern dicht beieinander. So sind wir nicht zu halten und genießen extremen Spaß … bis der Hunger kommt und wir uns im Bistro mit internationalen Speisen stärken. "So, jetzt könnt ihr euer Essen wieder abtrainieren", zwinkert uns Esther anschließend bei der Einweisung in der Jump-Area zu. "Einfach am 'Power Parcours' entlanghangeln, mit der Leiter schwingen und die Box-Säcke mit den Füßen fangen." – "Geht klar. Ein Klacks für uns", lachen wir. Tatsächlich lassen wir uns im Trampolin-Eldorado am allerliebsten in das riesige Luftkissen fallen. Viele immense Glücksgefühle später nehmen wir Abschied. "Noch ein Bömskes frei Haus?", fragt uns Esther. "Jaaa!", ist die Jüngste sofort dabei und zieht eine Süßigkeit aus dem großen Bonbonglas, die sie sich auf unserer Rückfahrt nach Jagdhaus schmecken lässt. "Wie toll das Lichtermeer der immer kleiner werdenden Ortschaften ausschaut", sagt mein Mann, je höher wir kommen. "Wahnsinnig schön!", stimme ich hundertprozentig zu – und erlebe mit ihm später noch eine sagenhafte Sternen-Show über dem Hotel-Himmel, der wir auf unserer Loggia in aller Ruhe beiwohnen können.

  • Gartenanlage vom Hotel Jagdhaus Wiese, © Eva-Nadine Wunderlich
    Familien-Suite im Hotel Jagdhaus Wiese, © Eva-Nadine Wunderlich
    Hotelzimmer vom Hotel Jagdhaus Wiese, © Eva-Nadine Wunderlich
  • Bällebad in der Freizeitwelt Sauerland, © Eva-Nadine Wunderlich

"Astenkick", "Panoramapark", "Radfahren … in Schmallenberg & Eslohe" oder "Adventure Map" lese ich beispielsweise auf den Flyern und Broschüren, die ich einen Tag zuvor von einer Auslage eingesammelt habe. Auch der morgendliche Blick ins Hotel-Tablet zeigt mir: Unsere Ausflugs-Optionen im 3.827 Quadratkilometer großen Naturpark Sauerland-Rothaargebirge scheinen grenzenlos zu sein. Beim Durchscrollen lachen sie mich zum Beispiel an: Bilder von der Atta-Höhle über die Sauerland-Pyramiden bis hin zu den majestätischen "Königen der Wälder". Während die Sonne einen wunderbaren Strahl in den Raum wirft, konkretisieren wir unsere Vorlieben für den heutigen Tag: Wir möchten Bauernhofluft schnuppern, die größten Landsäugetiere Mitteleuropas aus nächster Nähe beobachten und auf 716 Metern über dem Meeresspiegel zünftig einkehren. Nach einem vorzüglichen Frühstück starten wir.

"Hey, hallo!", begrüßt uns Jalina Voß auf dem Bio-Ferienbauernhof Voß im beschaulichen Lenne. "Seid ihr Familie Wunderlich, mit der ich einen Termin zur Hofführung habe?", fragt sie uns vor großartiger Fachwerk-Kulisse – "Ja, genau. Urlaub auf einem Bauernhof möchten wir beizeiten unbedingt einmal machen." – "Da seid ihr im Sauerland ja genau richtig", ermuntert uns die Landwirtin. "Wenn Ihr möchtet, nehmt euch später die Broschüre 'Schmallenberger Kinderland' mit. Urlaubshöfe in unserer Region findet ihr aber auch auf der gleichnamigen Website. Doch, jetzt erst einmal los! Wir möchten die Tiere füttern. Seid Ihr dabei?" Mehr als gerne!

Und dann erleben wir, was es bedeutet, an diesem Ort Feriengast zu sein. Zusammen mit weiteren Kindern und Eltern füllen wir den Kühen Heu in Tröge, sammeln Hühnereier auf, kraulen den Schweinen Pünktchen und Anton über die Bäuche, meckern mit der Ziege um die Wette und besuchen den Rammler in seinem historischen Stall aus dem Jahre 1565, dem ältesten Gebäude in Lenne. "Mama, Papa, ich habe eine neue Freundin gefunden", strahlt uns unsere Fünfjährige in einem nächsten Moment auf dem Spielplatz an. "Ja, das geht unter den Ferienfamilien schnell", lacht Jalina und erzählt uns auf Höhe der Tobe-Fläche im Heuschober von gemeinsamen Alpaka-Wanderungen, Grillabenden, Wald-Exkursionen, Trecker-Touren und Aktions-Wochenenden. All dies gehört ebenfalls zum regelmäßigen Programm. "Das klingt toll! Vielen lieben Dank, dass wir schnuppern durften!", verabschieden wir uns begeistert.

Kühe füttern auf dem Bio-Baunerhof Voß, © Eva-Nadine Wunderlich

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  • Kuh auf dem Bio-Bauernhof Voß, © Eva-Nadine Wunderlich
    Kälbchen füttern auf dem Bio-Bauernhof Voß , © Eva-Nadine Wunderlich
    Pferde auf dem Biobauernhof Voß , © Eva-Nadine Wunderlich
  • Fachwerkhaus auf dem Bio-Bauernhof Voß, © Eva-Nadine Wunderlich
    Schweinchen auf dem Bio-Ferienbauernhof Voß, © Eva-Nadine Wunderlich
    Heuhöhle auf dem Erlebnisbauernhof, © Eva-Nadine Wunderlich
Markierungszeichen vom Rothaarsteig, © Tourismus NRW e.V.

"Guckt mal", ruft unsere Mittlere auf Höhe der Jagdhausener Straße 21. "Was steht da Großes auf der Wiese? Und ist das Bunte ein Spielplatz?" Spontan parken wir am Hotel-Restaurant "Schäferhof" in Jagdhaus ein und laufen die kurze Strecke in Richtung der Entdeckungen. Tatsächlich: Am Waldrand erspüren wir Schaukeln & Co. in wunderbarer Umgebung und etwas weiter eine originelle Hängematte sowie einen überdimensionalen Holzrahmen. Als Fotomotiv schmiegt er sich bestens in die aussichtsreiche Szenerie. Wir sind auf dem "Weg der Sinne", dem 157 km langen "Rothaarsteig" durch drei Bundesländer. Am Markierungszeichen, dem weißen, liegenden "R" auf rotem Grund, erkennen wir es.

Wer auf dem Premiumwanderweg unterwegs ist, kommt immer wieder an kleinen bis großen Besonderheiten vorbei, jüngst haben wir noch etwas darüber gelesen: In hiesigen Wäldern haben Wanderer die europaweit einmalige Chance, eine Gruppe freilebender Wisente zu entdecken. Denn im Wittgensteiner Land läuft seit 2013 ein umfassendes Artenschutzprojekt zur Wiederansiedlung dieser gefährdeten und scheuen Tiere. Auch eine zweite Herde zählt dazu, die fest in einem 20 Hektar großen Areal beheimatet ist. So geht's für uns nach der anregenden Rast auf kurzer Strecke weiter ins benachbarte Bad Berleburg-Wingeshausen. Schließlich soll es dort sehr viel leichter gelingen, den Verwandten des amerikanischen Bisons in echt zu begegnen.

"Lassen Sie sich begeistern von der Einzigartigkeit der 'Wisent-Wildnis am Rothaarsteig' und der Rückkehr einer fast ausgestorbenen Tierart", lädt uns der Text auf der Schiefertafel in Siegen-Wittgenstein ein. Dass wir im waldreichsten Kreis Deutschlands auf der richtigen Fährte sind, sehen wir ferner an zwei riesigen Metall-Wisenten, die sich im Eingangs-Bereich prächtig in die wild-romantische Landschaft einfügen. Bis wir allerdings das Kassenhäuschen erreichen, verbringen wir eine gute Zeit rund um die "Wisent-Hütte": Zu anziehend sind der frei zugängliche Abenteuerspielplatz "Kleiner Wisent" und die Erlebnisgastronomie mit Panorama-Terrasse auf 590 m Höhe. "Ach, ihr seid den Rundkurs noch gar nicht gelaufen?", werden wir nach einer Wittgensteiner Kartoffelsuppe, einem Hütten-Burger und Crêpes überrascht gefragt.  "Nee", lachen wir. "Spielplatz, Veranda und Speisekarte waren zu verführerisch. Jetzt geht's aber los ..."

"Auch den Pirschpfad nach der Picknick-Station am Bach solltet ihr nicht verpassen. Auf der Übersichtskarte ist alles eingezeichnet. Und wenn Ihr möchtet, hier ist noch ein Wisent-Quiz für unterwegs!", wird unsere Vorfreude am Einlass gesteigert. Und dann betreten wir sie: die wittgensteinsche Welt der Wisente, die jährlich um die 30.000 Menschen anzieht.

Umarmt von einer sanften Brise und dem Wispern der Bäume folgen wir dem drei Kilometer langen Rundweg. Hoch und runter geht's über spannende Trampelpfade. Über kleine Täler und vorbei an Erlebnissen, die "Dachsbau", "Steinbastion" oder "Majestätischer Felsen" heißen. Überall gibt es Natur-Schätze zu entdecken, Kletter- und Balancier-Spaß in freier Wildbahn zu erleben und großartige Szenen zu fotografieren. Stetig genießen wir neue Blickwinkel und Beobachtungspausen – und sehen sie tatsächlich alsbald: "Da sind sie!", ruft mein Mann. "Grasen und dösen gemütlich in der Sonne." Eine beeindruckende Begegnung, fühlen wir, und nehmen uns genau genommen sehr viel Zeit in der Wisent-Wildnis.

"Besuchen Sie auch die Wisent-Erlebnisausstellung im Besucherzentrum Naturpark Sauerland Rothaargebirge", lese ich nach unserer Tour im Flyer, während wir auf den Hollywood-Schaukeln kurz vor dem Ausgang gelassen hin- und herschwingen. "Da können wir doch morgen auf dem Rückweg hin", schlage ich vor. "Ja, gute Idee!", nickt mein Mann. "Und jetzt nach Schanze?" – "Ich bin dabei! Freu' mich schon auf das Abendessen mit Hütten-Feeling." – "Na, dann los."

  • Wisent Wildnis am Rothaarsteig, © Tourismus NRW e.V.
    Schiefertafel in der Wisent Wildnis, © Eva-Nadine Wunderlich
    Übersichtskarte Wisent Wildnis, © Eva-Nadine Wunderlich
  • Wisente kämpfen auf der Wiese, © Tourismus NRW e.V.
kyrill Pfad in Schmallenberg, © Eva-Nadine Wunderlich

Während uns die Glocken des Klosters Grafschaft stimmungsvoll begleiten, biegen wir an den Gaststätten in historischer Fachwerk-Optik ab. Nicht nach links zur Minigolfanlage oder dem Spielplatz in der Parkanlage, sondern nach rechts. Ab der "Modellbahn am Rothaarsteig" zieht sich die Straße immer höher und höher und wir erleben auf den nächsten 4,5 Kilometern tiefgehende Blicke ins Land der 1.000 Berge. Beim Einparken in Schmallenberg-Schanze stellen wir es dann erstaunt fest: "Die Rückbank ist eingeschlafen!", schmunzelt mein Mann. "Das war wohl zu viel frische Luft und Bewegung für die Kinder. Möchtest du dich etwas umschauen vor dem Essen? Ich bleib' hier." – "Dank Dir. Dann bis gleich," bin ich einverstanden – und lasse mich hinter dem Ortsschild schnell vom ersten Wegweiser verführen: 600 Meter sind es ab dem Wanderportal zum "Kyrill-Pfad". Dieser offenbart sich mir als ein Kilometer langer Rundweg durch abenteuerliche Sturmholzflächen. Auch ein Holzsteg führt auf barrierefreier Route zu naturwüchsigen Ansichten. "Der Parcours durch wildes Terrain würde den Kindern gefallen", denke ich – und spüre nur wenige Schritte weiter die Magie, die der erhabene "Krummstab" versprüht: eines von elf imposanten Kunstwerken des "WaldSkulpturenWeg", der über den Rothaarkamm verläuft.

Almhütte Schanze in Schmallenberg, © Eva-Nadine Wunderlich

Mit diesen stimmungsvollen Eindrücken im Gepäck treffe ich die anderen allesamt wach wieder. "Und? Was hast Du entdeckt?" Bei Bratkartoffeln aus der Gußpfanne, Germknödeln und einer Brotzeit erzähle ich alles in Ruhe in der Gaststube am höchsten Strand im Sauerland. "Was hier alles von der Decke hängt", staunt unsere Jüngste. Es sind unendlich viele urige Gegenstände, die der heimeligen Erlebnisgastronomie "Almhütte Schanze" einen ganz besonderen Charme verleihen. "Ihr seid doch viel unterwegs, oder?", fragt uns Kai vom Hütten-Team beim Abschied. "Ja, immer wieder gerne!" – "Super. Ich habe diese beiden 'Sauerland-Stones' nahe des Ski-Lifts gefunden. Würdet ihr sie zu einem neuen schönen Platz weitertragen?" – "Auf jeden Fall!", versprechen wir und fahren rundum zufrieden mit dem Tag durch die feurige Abendröte zurück zum Hotel.

"Also, ich könnte ewig weiter Urlaub machen!" – "Ich auch!", stimme ich der fünfjährigen Tochter zu, die sich gerade eine Portion Rührei auf den Frühstücksteller legt. "Doch heute ist ja auch noch Tolles geplant. In dem Ort, den wir später besuchen werden, gibt es eine Wisent-Erlebnisausstellung. Und auch ein großes Schloss." – "Das möchte ich sehen!" – "Das habe ich mir gedacht!", lächele ich.

18 Kilometer später ist es soweit, am Markplatz 1a in Bad Berleburg. Wir sind wieder in unserem Heimatkreis Siegen-Wittgenstein und erleben im gläsernen Besucherzentrum neben dem Lesekorb  nicht nur spielerische Optionen für Wisent-Begegnungen. Auch am großen Touch-Screen-Monitor puzzeln und zoomen wir uns beherzt zu zahlreichen Highlights rund um die sechs Naturpark-Portale im Sauerland, Siegerland und Wittgensteiner Land: "Da! Die Ginsburg! Kommt mir bekannt vor." – "Kann ich verstehen!", schmunzele ich der Mittleren zu. "So oft wie wir schon Freizeit in der Ginsberger Heide verbracht haben!" – "Müsste von hier bis nach Hilchenbach etwa eine halbe Stunde Fahrt sein. Sollen wir auf dem Heimweg noch einen Abstecher mit Turmbesteigung und Fernblick machen?", schlägt der Vater vor. "Aber!", schaltet sich die Jüngste ein. "Wir wollten doch zum Schloss!" Stimmt!  

Schloss Berleburg in Bad Berleburg, © Johannes Höhn

"Dann viel Spaß auf der 'Märchenspur!'", wünscht uns die nette Dame am Welcome Desk der Bad Beleburger Tourismusinformation im gleichen Gebäude. Der sechs Kilometer lange Familien-Wanderweg, zu dem auch ein Quiz inklusive Stempelkarte zählt, ist ein goldener Tipp von ihr. Schon bald starten wir an der Evangelischen Stadtkirche in der Altstadt zu einer wunderbaren Sightseeing-Tour, die uns immer wieder malerische Aussichten auf den Wohnsitz der fürstlichen Familie zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg schenkt, die seit über 750 Jahren im Schloss Berleburg daheim ist.  Immer dem "Schmetterlings-M" nach wandeln wir durch Schlosspark-Idylle, lauschige Buchenwälder und vorbei an weiten Wiesen. Nebenbei rasten wir an fantasievollen Orten, erklimmen einen Holzerlebnisparcours, beantworten märchenhafte Fragen und sammeln Quiz-Stempel für Quiz-Stempel an insgesamt sechs Text-Tafeln, bis wir nach einer schönen Runde wieder in der Altstadt ankommen.

"Kommt rein in die kleine Stube", werden wir begrüßt. "Oder möchtet ihr lieber in der großen Stube sitzen?" Noch ist freie Platzwahl im Antiquitäten-Café "Anno Dazumal", das uns im Herzen der Altstadt begeistert: Erst einmal müssen wir über das originelle Ambiente staunen, bevor wir uns gemütlich zwischen Nostalgischem mit Blick auf das Fürstenhaus niederlassen. Nahezu alles, was wir um uns herum entdecken, könnten wir erwerben. Am Buffet suchen wir uns kurzum prächtige Torten- und Kuchenstücke aus. Lecker! So lässt sich die kommende Zeit genüsslich planen: "Also erst das Märchenquiz in der Touri-Info einlösen und dann abschließend rauf zum Wanderportal in Kühhude? – Alle sind einverstanden.

Und so schweben wir zum krönenden Ende unserer Kurz-Reise gefühlte 100 Mal über die 40 Meter lange Hängebrücke Kühhude ganz in der Nähe einer 150 Tonnen schweren Felsquader-Skulptur. Das schwingt! "Es war und ist fabelhaft zu Hause in Südwestfalen!", empfinden wir noch, als wir längst schon wieder durch unsere eigenen Fenster über die heimische Landschaft im Naturpark Sauerland-Rothaargebirge blicken.

P.S.: Die #SauerlandStones aus Schanze werden wir in Siegen-Wittgenstein an einem unserer Lieblingsplätze in der Nachbarschaft auslegen: Wer sie im Erlebniswald rund um die einzige Höhenwasserburg in Südwestfalen, auf dem Märchenwanderweg "Kleiner Rothaar", der Tiefenrother Höhe oder dem Forsthaus Hohenroth finden wird, trage sie bitte zu einem weiteren schönen Ort in NRW. 

 

Autorin: Eva-Nadine Wunderlich - Eva-Nadine Wunderlich liebt es, Ungewöhnliches zu entdecken und Faszinierendes in Wort & Bild festzuhalten. Mit ihrem Mann und den drei Töchtern lebt & wirkt die Autorin von Reiseführern & die freie Texterin von Texterleben im südwestfälischen NRW.

  • Torte im Café Anno Dazumal, © Eva-Nadine Wunderlich
    Café Anno Dazumal , © Eva-Nadine Wunderlich
    Bemalte Steine liegen auf dem Tisch, © Eva-Nadine Wunderlich
  • Hängebrücke Kühhude am Rothaarsteig in Siegen-Wittgenstein mit Sonnenstrahlen, © © Tourismus NRW e.V.
    Der Rothaarsteig in Siegen-Wittgenstein aus der Vogelperspektive am Morgen, © © Tourismus NRW e.V.
    Detailaufnahme Skultpur am Waldskulpturenweg, © Tourismus NRW e.V.