Millionen Jahre alte Fossilien, die Knochen des ältesten Westfalen und eine „schwarze Hand“, die bei Generationen von Kindern für Gänsehaut sorgte: Steinalt bis schaurig-schön sind die „Fundstücke“, die sich beim Besuch auf Wasserschloss Werdringen am Ufer des Harkortsees in Hagen und im nahegelegenen Schloss Hohenlimburg entdecken lassen. Während hier ein meterhohes Mammut die Besuchenden aller Altersgruppen empfängt, wagen sie sich nur 16 Kilometer weiter gemeinsam mit dem Nachtwächter in einen begehbaren Kerker.
Bis ins 13. Jahrhundert lässt sich die Geschichte des Wasserschlosses Werdringen am Fuße des sagenumwobenen Kaisbergs zurückverfolgen. Seine Besonderheit ist jedoch weniger die Anlage selbst, sondern die Geschichtslandschaft, in der sie dereinst errichtet wurde. So entdeckte man bei Ausgrabungen im Nationalen Geotop in der früheren Ziegelei Vorhalle unter anderem riesige, mehr als 300 Millionen Jahre alte Ur-Insekten und andere fossile Tiere. Sie gehören heute ebenso zum Bestand des Archäologiemuseums Hagen, das vor gut 20 Jahren auf Schloss Werdringen eröffnet wurde, wie die Überreste eines Dinosauriers aus der Kreidezeit. Vergleichsweise jung dagegen sind die Knochen des „ältesten“ Westfalen. Sie sind rund 11.000 Jahre alt und wurden in der Blätterhöhle in Hagen gefunden. Aus ihr stammen außerdem Funde, die auf steinzeitliche Bestattungen und die frühe Siedlungsgeschichte in der Höhle verweisen. Weitere Boden- und Baudenkmäler lassen sich nach einem Museumsbesuch und einer kleinen Pause im Schlosshof der idyllisch gelegenen Anlage auf dem Geopfad erkunden, der die frühesten abbauwürdigen Steinkohlenflöze im Ruhrgebiet erschließt.