Kirche und Religion, Besinnung und Begegnung: Auf unterschiedliche Art steht die Bewahrung christlicher Werte im Museum Abtei Liesborn sowie in Haus Assen im Münsterland im Mittelpunkt. Sakrale und andere Kunstschätze von unschätzbarem Wert gehören zu den Sammlungen in einem der ältesten Klöster Westfalens, das Kaiser Karl der Große vermutlich im Jahr 799 im heutigen Kreis Warendorf gründete. Ein Ort lebendigen Glaubens ist das von Wäldern und Wassergräben umgebene Renaissance-Schloss Assen im Lippetal, dessen Bau vor 1.200 Jahren auf Kaiser Heinrich II. zurückgeht.
Der größte Schatz, den die Abtei Liesborn bewahrt, ist zweifelsohne der „Codex“. Über Umwege kehrte eine der ältesten vollständig erhaltenen Evangelien-Handschriften Westfalens im Jahr 2023 an seinen Heimatort zurück und kann mehr als zwei Jahrhunderte nach der Schließung des Klosters wieder der Öffentlichkeit gezeigt werden. Präsentiert wird das „Buch für die Ewigkeit“, das 2018 zum Kulturgut der Bundesrepublik Deutschland erklärt wurde, im sakral anmutenden Evangeliarraum. Virtuell können Besuchende hier in dem wertvollen Schriftstück blättern und erfahren so mehr über die Geschichte des einstigen freiweltlichen Damenstifts und späteren Benediktinerklosters. Die Ausstellungen in dem historischen Gebäudekomplex widmen sich jedoch nicht ausschließlich sakraler Kunst. Auch verfügt das Museum über eine Sammlung niederländischer und flämischer Gemälde des 17. Jahrhunderts, präsentiert Objekte westfälischer Wohnkultur vom Barock bis in die Biedermeierzeit und ist im Besitz zahlreicher Grafiken und Zeichnungen der im benachbarten Soest geborenen Maler Wilhelm Morgner und Eberhard Viegener.