Gut gestärkt heißt es jetzt: Räder stehen lassen, es geht zu Fuß weiter! Heute Morgen noch mit Vollgas über den Speedway, stellt sich nun schon fast eine Art Entschleunigung ein, als wir durch die Altstadt-Gassen von Alt-Kaster spazieren. Durch enge Straßen glitzert uns die Sonne entgegen, eine Katze räkelt sich auf den Stufen eines Hauses und in einem Hof zeigt sich ein Magnolien-Baum in voller Blüte. Frühlingsgefühle stellen sich ein. Doch Alt-Kaster ist nicht nur der ideale Ort, um ein bisschen zu schlendern, Fotos zu machen und Kaffee zu trinken, hier befindet sich auch der Start eines besonderen Themenwanderwegs, des Werwolf-Wanderwegs.
Der Weg führt durch ein Waldgebiet rund um den Kasterer See, die Erft entlang, vorbei am Bedburger Rathaus und durch den Garten von Schloss Bedburg. Dann wieder zurück nach Alt-Kaster. Dabei begleitet uns die schaurige Geschichte des Werwolfs von Epprath, der in der Region Bedburg im 16. Jahrhundert sein Unwesen getrieben haben soll. Sieben Stationen erzählen die Geschichte von Peter Stubbe, der am 31. Oktober 1589, der Werwolferei beschuldigt, öffentlich hingerichtet wurde. Vom Wolfanstieg, an dem er seine dämonischen Gräueltaten verübt haben soll, über die Jagd auf den Werwolf am Kasterer See bis nach Schloss Bedburg, an dem er zum Tode verurteilt wurde. Wer nicht die gesamten zehn Kilometer laufen möchte, kann den Weg auch in zwei Runden aufteilen – rund um den Kasterer See geht es um „Das Unwesen des Werwolfs“ und die Runde durch Bedburg thematisiert „die Gerichtsrunde“. Am Todestag von Peter Stubbe, also an Halloween, wird es besonders stimmungsvoll in Alt-Kaster. Gruselfans treffen sich dann am Agatha Tor. Ein paar von ihnen sind als Werwolf verkleidet. Mit Fackeln ausgestattet geht es dann gemeinsam zum Kasterer See, an dem an einem Lagerfeuer Lesungen stattfinden.