Wandern im Winter

Wandern mit weißer Winterpracht? Hier in rund 800 Metern Höhe stehen die Chancen mit am besten in NRW, aber ob mit oder ohne Schnee: Der bekannteste Berg Nordrhein-Westfalens liefert perfekte Rahmenbedingungen für eine entspannte Winterwanderung. Der (bei Schnee geräumte) Rundweg um den Gipfel bietet immer wieder weite Ausblicke über die Höhen des Sauerlands. 

Die kleine Runde verläuft auf dem Hochheidelehrpfad, der Dir an 25 Stationen spannende Einblicke in die Umgebung rund um den Astenturm bietet: Von Naturschutz über Wetterphänomene bis hin zur Geschichte des Hochheidegebiets lernst Du ganz nebenbei eine Menge über diese besondere Landschaft. So wird aus der Wintertour ein kleiner Entdeckerausflug – auch für Kinder bestens geeignet.

Start und Ziel des etwa zwei Kilometer langen Rundwegs ist der Astenturm, der zugleich Hotel und Restaurant, somit eine gute Einkehrmöglichkeit, sowie Wetterwarte und Aussichtsturm ist. Bei klarer Sicht ist also ein Aufstieg zu empfehlen, was kein Problem sein sollte, da die Wanderung an sich ohne echte Steigung auskommt.

Der Fachwerkweg Freudenberg sorgt für doppeltes Vergnügen, denn er kombiniert historisches Fachwerkidyll und weite Naturpanoramen der Region Siegen-Wittgenstein. Startpunkt ist das Städtchen Freudenberg, dessen historischer Kern „Alter Flecken“ genannt wird und mit verwinkelten Gassen, Kopfsteinpflaster und schwarz-weißen Fachwerkhäuschen wie eine Kulisse aus vergangenen Jahrhunderten wirkt. Von hier führt Dich der Rundweg hinaus in die Natur: Du wanderst vorbei an Bächen, durch ruhige Waldpassagen und erreichst einen ehemaligen Verhüttungsplatz, der von der industriellen Geschichte der Region erzählt. Eine rund 400 Meter lange Tunnelpassage bei Hohenhain zeugt ebenso von der Vergangenheit: Der Weg führt mitten durch einen alten Eisenbahntunnel, der der Tour einen fast abenteuerlichen Charakter verleiht. Danach wartet wieder offene Landschaft mit Fernblicken, bevor Dich der Weg zurück nach Freudenberg führt.

Rund um die Altstadt findest Du gemütliche Cafés und Restaurants, in denen Du Dich vor oder nach der Tour stärken kannst – ob mit Kaffee und Kuchen, einer Suppe oder einem herzhaften Siegerländer Gericht. 

Für lange Wanderungen ist es an manchen Wintertagen einfach zu kalt oder zu nass. Kurze Rundwege sind dann eine tolle Alternative. Im Münsterland führen verschiedene Wege rund um das Schloss Nordkirchen, das auch als Westfälisches Versailles bezeichnet wird. Der 3,5 Kilometer lange Fledermaus-Rundweg zum Beispiel führt direkt an Schloss Nordkirchen vorbei und schlängelt sich ansonsten durch alte Alleen und vorbei an Amphibiengewässern. Weitere Möglichkeiten für kurze Wanderungen bieten der Eichenblatt- und der Kaisermantel-Rundweg. Und wen bei klarer Luft und strahlendem Sonnenschein doch die Wanderlust überkommt, wandert „Von Schloss zu Schloss“ auf 12 Kilometern vom Schloss Nordkirchen zum Schloss Westerwinkel.

In der Eifel kannst Du eine Winterwanderung ganz entspannt im Liegestuhl genießen: Bei den Sternenwanderungen an der Sternwarte Vogelsang IP bewegen sich nur die Sterne – Du bleibst an einem Platz und schaust mit Teleskopen, Ferngläsern und mit bloßen Augen in den (hoffentlich klaren) Nachthimmel. Speziell ausgebildete Sternenguides erklären Dir Sternbilder, Planeten und die Milchstraße, die hier im Nationalpark Eifel nämlich mit bloßem Auge zu sehen ist. Deshalb ist die Region offiziell als Internationaler Sternenpark Nationalpark Eifel ausgezeichnet worden. Offenen Führungen ermöglichen spontane Besuche, Gruppen können einen individuellen Wunschtermin und -ort anfragen. Wer danach ausschlafen möchte, für den bieten die zertifizierten “SternenGastgeber” mit Langschläferfrühstück und spätem Check-Out genau das richtige Angebot.

Bei Dunkelheit erstrahlt der Landschaftspark Duisburg-Nord stets in buntem Licht. Bei den Fackelführungen rund um das stillgelegte Hüttenwerk kommen noch einige Lichter hinzu: Mit Fackeln in den Händen machen sich die Teilnehmenden auf den Weg vorbei an Hochöfen, Bunkern und Stahlrohrkonstruktionen. Ein Guide erzählt unterwegs, wie hier früher Stahl gekocht wurde und wie aus der stillgelegten Hütte eins der spannendsten Ausflugsziele des Ruhrgebiets geworden ist.

Wenn Du im Winter lieber am Wasser als auf dem Gipfel unterwegs bist, bist Du am Hennesee genau richtig. Der rund acht Kilometer lange Weg führt Dich immer am Ufer entlang – mit weiten Blicken über das Wasser. Hier kannst Du in Deinem eigenen Tempo unterwegs sein, tief durchatmen und die klare Winterluft des Sauerlands genießen.

Der regionale Wanderweg ist ideal, wenn Du mit der Familie oder gemütlich zu zweit unterwegs bist. Bei Schnee und Eis kann es glatt und eisig sein, deshalb sind festes, rutschfestes Schuhwerk und etwas Vorsicht je nach Wetter empfehlenswert.

Einkehren kannst Du rund um den See gleich an mehreren Stellen: Ob Kaffee und Kuchen mit Blick aufs Wasser, eine heiße Schokolade für die Kids oder etwas Deftiges nach der Runde – hier lässt sich die Winterwanderung wunderbar mit einer genussvollen Pause verbinden. Wer länger bleiben möchte, findet am Hennesee zudem verschiedene Unterkünfte, vom Hotel bis zur Ferienwohnung – perfekt für ein kleines Winterwochenende im Sauerland.

Wenn der Winter Willingen in Weiß taucht, zeigt sich die Region von ihrer besonders stimmungsvollen Seite. Gestartet wird im idyllischen Ortsteil Stryck, ganz in der Nähe der Mühlenkopfschanze, auf der regelmäßig Weltcup-Skispringen stattfinden. Von hier führt der Rundweg hinauf zum Ettelsberg – Schritt für Schritt hinein in die Bergwelt des Sauerlands.

Oben angekommen, öffnen sich immer wieder weite Blicke über die Hügel und Wälder des Sauerlands. Durch das „Paradies“ geht es anschließend zurück: ein Abschnitt, der seinem Namen alle Ehre macht, wenn Schnee oder Raureif dafür sorgt, dass die Landschaft märchenhaft glitzert.

Das Beste am Wandern sind ja mitunter die Pausen - und da gibt es viele Einkehrmöglichkeiten auf dieser Strecke: Am Start- und Endpunkt sowie auf dem Ettelsberg hast Du unter jeweils mehrere Stationen zur Auswahl. Oder Du nimmst einfach alles, von der Suppe nach der ersten Steigung bis zum Stück Kuchen zum Abschluss der Tour.

Zwischen Rott und Roetgen in der Eifel wartet mit der Struffeltroute eine Winterwanderung mit natürlichen Highlights. Rund um die Dreilägerbachtalsperre führt Dich der etwa zehn Kilometer lange Rundweg auf überwiegend naturbelassenen Pfaden einmal durch die ganze Vielfalt dieser besonderen Landschaft – von stillen Waldpassagen bis hin zum offenen Hochmoor. Namensgeber ist der Struffeltkopf, eine Anhöhe, auf der Dir der Wind um die Nase weht und Du weite Blicke über die Höhen der Nordeifel genießt. Besonders charakteristisch ist das Pfeifenputzergras, das hier wächst: Seine flauschigen Ähren, die früher tatsächlich zum Reinigen von Pfeifen genutzt wurden, sorgen selbst im Winter für eine ganz eigene Stimmung. 

Als Partnerweg des Eifelsteigs ist die Struffeltroute gut markiert und als „leicht“ eingestuft – ideal für eine längere Familienrunde oder eine entspannte Tagestour. Leichte bis mittelschwere Auf- und Abstiege sorgen dafür, dass Dir nicht kalt wird, ohne Dich zu überfordern. Vor oder nach der Tour kannst Du in Rott oder Roetgen einkehren und Dich bei Kaffee, Kuchen oder einem warmen Gericht wieder aufwärmen. 

Mit dem Zug anreisen, aussteigen und direkt loswandern – die Tour von Vormwald nach Lützel ist ideal, wenn Du ohne Auto unterwegs bist. Vom Bahnhof Vormwald führt Dich der Weg auf den Rothaarsteig. Schon nach wenigen Schritten erreichst Du mit der Ginsburg das erste Highlight der Tour. Der kurze Aufstieg zur Burg lohnt sich auch im Winter: Von oben schaust Du weit über das Siegerland. Weiter geht es durch die Ginsberger Heide, ein Naturschutzgebiet, in dem sich offene Hochflächen und Wald abwechseln. Im Winter wirkt die Landschaft hier fast ein bisschen nordisch – karge Flächen, stille Wege, klare Luft. Dein nächstes Ziel ist der Giller, mit 653 Metern die höchste Erhebung in diesem Gebiet. Bei guter Sicht empfiehlt sich ein Aufstieg auf den Gillerbergturm, der einen weiteren Rundumblick über die winterliche Mittelgebirgslandschaft Siegen-Wittgensteins bietet. Der Rundweg endet am Bahnhof Lützel, so dass auch die Heimreise bequem mit dem Zug möglich ist. Einkehrmöglichkeiten gibt es hier übrigens ebenso wie am Startpunkt, aber auch an der Burgruine, in der Ginsberger Heide und am Giller.