Das Schloss Oberhausen ist eine zentrale Anlaufstelle für Fans der bildenden Kunst, ein Blickfang inmitten des wunderschönen Kaisergartens und ein möglicher Startpunkt für erlebnisreiche Kulturtouren im Ruhrgebiet: Das ausgefallene Gebäude – das direkt am Rhein-Herne-Kanal und der künstlerisch gestalteten Brücke „Slinky Springs to Fame“ liegt – fällt bereits von Weitem durch seine rosafarbene Fassade mit weißen Akzenten auf. Museumsfreunde betreten die im dreiflügeligen Herrenhaus gelegene Ludwiggalerie durch einen imposanten Glasvorbau, der von Kennern gerne „Vitrine“ genannt wird.
Kleinodien eines Sammlerehepaars
Hinter den durchsichtigen, erleuchteten Wänden eröffnen sich den Gästen lange Gänge voller Schätze aus unterschiedlichen Kunstbereichen. Dabei setzt die Galerie vier ausgewählte Akzente: In der Sammlung Ludwig können Besucher die Kleinodien des Sammlerehepaars Peter und Irene Ludwig bewundern. In der populären Galerie erinnern Comics, Cartoons und Buchillustrationen an bekannte Figuren wie Donald Duck oder den Struwwelpeter. Die sogenannte Lichtbild Galerie stellt Ausnahmefotografien von Ikonen wie Arthur „Weegee“ Fellig oder Eve Arnold vor. In der Landmarkengalerie spüren Geschichtsinteressierte dem Wandel der Region nach. Besucher können die Entwicklung vom Stahl- und Industriegebiet zum Kultur- und Freizeitzentrum nachvollziehen. Sonderausstellungen widmen sich zudem Stilrichtungen wie der Pop Art, Comic-Legenden wie Fix und Foxi oder Epochen der Fotografie.
Von dem Innenhof der Schlossanlage, die als gräflicher Wohnsitz zwischen 1804 und 1820/1821 erbaut und ausgestaltet wurde, gelangen Reisende dann mit nur wenigen Schritten zum kleinen Schloss. Hier geht die vielfältige Kulturreise weiter, auch wenn der nächste Halt zum Nachdenken anregt. Denn im südlichen Seitenflügel des Baus ruft die eigens eingerichtete Gedenkhalle die Gräueltaten des Holocausts mit einer Dauerausstellung in die Erinnerung. Erholung verspricht im Gegenzug das angeschlossene Café, in der sich die Gäste eine Ruhepause gönnen können.
Weitere touristische Anlaufpunkte
Mit neuer Kraft fällt ein Abstecher zu einem Standort des LVR-Industriemuseums leichter. In der St. Antony-Hütte, die in der Siedlung Eisenheim liegt, können Entdecker der Geschichte der Stahlindustrie im Revier auf den Grund gehen. In der Zinkfabrik Altenberg zeugen zahlreiche Maschinen wie ein Schmiedehammer oder eine Dampflokomotive vom technischen Fortschritt des 18. und 19. Jahrhunderts. Sie befindet sich in der Nähe des Hauptbahnhofs. Etliche Buslinien fahren von hier direkt zur Neuen Mitte, dem idealen Startpunkt für einen Bummel durch Europas größtes Einkaufszentrum „Westfield Centro“.