Im 18. und 19. Jahrhundert galt Kleve am Niederrhein bereits als stilvolle Kurstadt. Heute präsentiert sich das schmucke Örtchen als modernes Freizeit- und Wirtschaftszentrum – und steht erneut vor einem großen Wandel: Vom 19. April bis zum 7. Oktober 2029 wird hier die 20. Landesgartenschau Nordrhein-Westfalens ausgetragen.
Die Vorbereitungen für das Großereignis laufen auf Hochtouren. Kleve möchte zeigen, wie moderne Stadtplanung und landschaftliche Identität harmonisch ineinandergreifen können: ökologisch wertvoll, gestalterisch attraktiv und unverkennbar niederrheinisch. Unter dem Leitmotiv „Stadt | Land | Wasser“ wandelt sich der Ort somit in den kommenden Jahren auf drei gestalterischen Ebenen.
In der historischen Innenstadt, rund um die bekannte Schwanenburg auf dem Burgberg, werden neue Grünflächen entstehen, die Straßen und Plätze beleben und für mehr Aufenthaltsqualität sorgen. Rund zehn bis elf Millionen Euro fließen dafür in die Neugestaltung der Fußgängerzone und markanter Plätze. Gleichzeitig entsteht ein verbindendes Band zwischen der Hochschule Rhein-Waal und der Stadtlandschaft.
Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Innenstadt als lebendigen Raum zu stärken und mehr Platz für Kultur, Stadtfeste und Begegnung zu schaffen. Die Themenbereiche „Land“ und „Wasser“ wiederum entfalten sich rund um den Kermisdahl, das Herzstück der künftigen Landesgartenschau.
Ort der Sinneseindrücke
Hier machen neue Zugänge, Rampen und Stege die Wasserlandschaft als Ort der Bewegung und Erholung erlebbar. Entlang der Fläche, die sich von der Worcesterbrücke im Norden über die Luisenbrücke bis zur geplanten Kermisdahlbrücke im Süden erstreckt, laden verschieden gestaltete Grünanlagen zum Entdecken ein. Mal wartet ein wunderbarer Blick auf die Uferpromenade, mal zeigt sich das Panorama der Hangkante.
Zu den grünen Attraktionen zählen zehn Hausgärten, in denen sich Hobbygärtner:innen Inspiration für das eigene Heim holen können, fünf Gärten der Partnerstädte, die individuell nach Landes-Charakteristiken gestaltet werden, und neun Themengärten, die die Vielfalt des ländlichen und handwerklichen Lebens im Rheinland aufgreifen. Besonders eindrucksvoll wird die rund 1.000 Quadratmeter große Blumenhalle im nordöstlichen Parkbereich als Ort voller Farben, Düfte und Sinneseindrücke sein.
Apropos Sinneseindrücke: Sichtachsen an den Knotenpunkten sorgen auf dem ganzen Landesgartenschau-Gelände für Orientierung und weite Ausblicke. Von den neu angelegten Stegen, den sogenannten Wasser- und Waldspangen, eröffnen sich eindrucksvolle Perspektiven auf die Hauptattraktionen der Ausstellung.