Grün, nachhaltig und innovativ: Das ist die Internationale Gartenausstellung Metropole Ruhr, kurz IGA 2027. Wenn die Schau vom 23. April bis zum 17. Oktober 2027 ihre Tore öffnet, wird das Herz des Reviers zum Zentrum eines der spannendsten Garten- und Zukunftsprojekte Europas. Unter dem Motto „Zukunft.Blüht.“ entsteht hier ein Festival, das Gartenkunst, Stadtentwicklung und Industriekultur miteinander verbindet.
Erstmals findet eine Internationale Gartenausstellung in Nordrhein-Westfalen statt und sie denkt das Konzept des Formats, das seit 1869 besteht, radikal neu: Statt eines zentralen Ausstellungsgeländes setzt die IGA 2027 auf drei Gestaltungsebenen, die das gesamte Ruhrgebiet einbeziehen: Die sogenannten Zukunftsgärten bilden als Reallabore das Leben von morgen an fünf großen Hauptstandorten ab, namentlich Dortmund, Duisburg, Gelsenkirchen, Lünen, Castrop-Rauxel. Daneben gibt es zahlreiche kleinere Projekte, die unter dem Titel „Unsere Gärten“ bestehende Parks, Grünflächen und Naherholungsgebiete in Szene setzen. Ergänzt wird das Ganze durch das Projekt „Mein Garten“, bei dem Initiativen von Bürgerinnen und Bürgern, Vereine und Kommunen ihre eigenen Ideen und Freiräume in das Gesamtvorhaben einbringen.
Für Gäste der IGA 2027 eröffnet sich damit eine beeindruckende Vielfalt: Statt eines einmaligen Schauplatzes erwartet sie ein ganzes Netzwerk aus Erlebnissen, Landschaften und Themen. Rund 6.000 Veranstaltungen sind im Rahmen des Großevents geplant. Reisende können sich auf Garten- und Pflanzenpräsentationen, künstlerische Installationen und Open-Air-Konzerte, Workshops, Forschungsprojekte und Mitmachaktionen freuen. Dabei geht es nicht nur um Blumenpracht, sondern um die Zukunft des urbanen Lebens. Themen wie Klimaanpassung, Kreislaufwirtschaft, Mobilität und Ernährung spielen eine zentrale Rolle.
Die fünf Zukunftsgärten spiegeln die Vielfalt der Region wider: In Duisburg entsteht am Rheinpark ein Areal, das den Fluss neu ins Stadtbild integriert und alte Industrieflächen in moderne Freiräume verwandelt. In Gelsenkirchen verwandelt sich der Nordsternpark, einst Zechenareal, in eine „Zukunftsinsel“, auf der Wasser, Energie und Mobilität thematisiert werden. Dortmund wiederum setzt auf Kontraste: Im Stadtteil Huckarde verbindet sich die industrielle Vergangenheit der Kokerei Hansa mit modernen Landschaftsparks und neuen Kulturflächen. Zwischen Lünen und Bergkamen entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Viktoria I/II ein Ort der Ruhe und Natur – ideal für Spaziergänge zwischen Halden und Seen. Und schließlich präsentiert der Zukunftsgarten Emscherland rund um Castrop-Rauxel und Recklinghausen die Renaturierung der Emscher mit Streuobstwiesen, Wasserwegen und Freizeitangeboten.
Für Reiseinteressierte bietet die IGA 2027 damit eine einzigartige Gelegenheit, das Ruhrgebiet in seiner ganzen Bandbreite kennenzulernen. Die einzelnen Standorte sind durch das dichte Verkehrsnetz gut miteinander verbunden, sodass sich eine mehrtägige Tour durch die Region anbietet – etwa mit einem Besuch in Duisburgs Kulturhafen, einer Radtour entlang des Rhein-Herne-Kanals, einem Spaziergang durch die Zechenlandschaften des Nordsternparks oder einer Fahrt entlang des Emscher-Weges bis zur Mündung in den Rhein bei Dinslaken. Viele Städte nutzen die IGA zudem, um ihre touristische Infrastruktur zu stärken. Der IGA-Radweg formt künftig ein Band zwischen den Zukunftsgärten und einzelnen Hauptstandorten der IGA.