Frau in weißer Koch-Uniform rührt in flüssiger Schokolade
Frau in weißer Koch-Uniform rührt in flüssiger Schokolade, Ralph Sondermann, Tourismus NRW e.V.

Zum DahinschmelzenSchokoladenzeit

Schon am frühen Morgen hängt ein süßlicher Geruch in der Luft. Der Duft von Schokolade. Denn noch bevor die ersten Besucher den gläsernen Bau im Kölner Rheinauhafen betreten, läuft die Produktion im Schokoladenmuseum bereits auf Hochtouren. Drei Tage lang muss die dickflüssige Kakaomasse in der „Conche“ gerührt werden, bevor Aiga Müller und ihre Kolleginnen und Kollegen sie zu Schokoladentafeln, Pralinen und kleinen Kunstfiguren weiterverarbeiten können. „Das sorgt für den zarten Schmelz“, erklärt uns die Maître Chocolatier, während sie eine kleine Waffel in den Schokoladenbrunnen tunkt und sie uns zum Probieren gibt.

AigaChocolatier, Schokoladenmuseum Köln

Schokolade ist ein Stück Glück, genauso wie dieses Museum!

Pralinen werden von Chocolatier befüllt im Schokoladenmuseum Köln
Ralph Sondermann, Tourismus NRW e.V.

Schokolade ist ein Stück Glück, genauso wie dieses Museum!

In der Museumsausstellung sind weitere Besuchende auf die schmale Frau in ihrer typischen Arbeitskleidung aufmerksam geworden. Interessiert verfolgen sie ihre Erklärungen über die Ursprünge der Schokolade in Mittel- und Südamerika, um sich anschließend den tönernen Becher mit dem Bild eines Affen genauer anzusehen. Das Gefäß aus dem Jahr 850 n. Chr. ist eines der ältesten erhaltenen Zeugnisse der 5000-jährigen Geschichte des Kakaos, die in Köln dank der Sammelleidenschaft des Fabrikanten Hans Imhoff gezeigt werden können. Der damalige Inhaber der Stollwerck-Fabrik erfüllte sich mit dem Bau des Museums einen lang gehegten Traum. Seither haben sich 14 Millionen Besucher für die moderne Produktionsanlage, die historischen Ausstellungsstücke und die exotischen Pflanzen im Tropenhaus interessiert. Und es werden täglich mehr. Aiga hat dafür eine einfache Erklärung:

"Schokolade ist ein Stück Glück, genauso wie dieses Museum.“

Ein Strahlen geht über ihr Gesicht. Und ihr ist anzusehen, dass sie sich schon jetzt darauf freut, wenn es draußen wieder kalt wird und sie sich einen warmen Kakao aufschäumt. Mal mit und mal ohne Rotwein.

Heiße Schokolade mit Rotwein

  • 120 g Zartbitter Schokolade (60% Kakaogehalt)
  • 80 g Vollmilch Schokolade
  • 0,5 Liter Rotwein (fruchtig und trocken)
  • Als alkoholfreie Alternative empfehlen wir Granatapfelsaft oder Aroniasaft
  • 1 Zimtstange

Zubereitung:

Schokoladen in Stücke brechen und in ganz wenig Wasser (ca. 1 Schnapsglas) in einem Topf schmelzen. Zimtstangen hinzufügen. Hälfte des Weins hinzufügen, Schokolade darin auflösen und kurz unter ständigem Rühren leicht köcheln lassen. Mit restlichem Wein aufgießen und kurz erwärmen, Zimtstange entfernen. Dann ist das Getränk trinkfertig.

Historische Drogerie im Schokoladenmuseum
Historische Drogerie im Schokoladenmuseum, Schokoladenmuseum Köln

Doch es gibt noch mehr süße Verführungen. Das Schokoladenmuseum bietet neben Führungen und Verkostungen mit Wein, Whisky oder Craft Beer auch spezielle Kurse an, in denen die Teilnehmenden ihre eigenen Köstlichkeiten in Vollmilch oder Zartbitter kreieren können. Im Pralinenkurs verrät die Fachfrau für Schokolade dann auch das Geheimnis, was sich hinter den edlen Mango-Vanille- und Cassis-Trüffeln verbirgt. Und sie erklärt, wie man Hohlfiguren richtig „schminkt“. „Das ist aufwändiger, als man denkt“, sagt sie während sie dem Publikum hinter der Glaswand demonstriert, wie man die Form drehen muss, damit sich die Schokolade richtig verteilt.

Dekoration von Schokoladentafeln
Dekoration von Schokoladentafeln, Schokoladenmuseum Köln

Schon nach kurzer Zeit haben sich die drei Etagen des Museums gefüllt. Besuchende aus aller Welt, Familien mit und ohne Kinder kommen jeden Tag an den Rhein, um sich die weltweit größte Ausstellung zum Kakao und zur Schokolade anzuschauen und von den ungewöhnlichen Kreationen der Maître zu naschen. Auf Knopfdruck lassen sie sich von einem Roboter die kleinen Schokoladentäfelchen, sogenannten Nappos, „servieren“, die im Museum live produziert werden. Und dicht gedrängt stehen sie vor den gläsernen Werkstätten, in denen die Maître ihr Handwerk zeigt. Einige Museumsgäste winken, während Aiga die Schokolade aus dem silbernen Hahn zapft und in eine Form gießt. Diese haut sie dann noch einmal kräftig auf den Tisch, um den mal zuckersüßen, mal zartbitteren Schmelz gleichmäßig zu verteilen, und schiebt sie dann in den Kühlschrank. Weitere Zutaten für ihre Wunschtafel können selbst gewählt werden, egal ob Gummibärchen, Marshmallows, Mandelkrokant oder kandierte Orangen.

Wer mag, bekommt seine Erinnerungstafel selbstverständlich auch mit Chilinote. „Der älteste Hut“, winkt die Fachfrau ab. „Früher wurde Schokolade immer mit Gewürzen serviert“, sagt sie und verrät uns eines ihrer Lieblingsrezepte. Wenn es draußen knackig kalt ist und die Dunkelheit hereinbricht, schmilzt sie gern ein Stück Zartbitter-Schokolade und füllt das Glas dann mit ein bisschen Rotwein auf. „Dagegen kann jeder Glühwein einpacken.“ Mmmh. Der Duft zieht sogleich in die Nase. Wer würde sich da nicht gleich in eine Decke kuscheln, die Hände an dem heißen Becher wärmen und einfach genießen?

Gusstafeln für Schokolade
Gusstafeln für Schokolade , Ralph Sondermann, Tourismus NRW e.V.
Produktion von Schokoladentafeln im Schokoladenmuseum
Produktion von Schokoladentafeln im Schokoladenmuseum, Schokoladenmuseum Köln

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    Köln Ebertplatz Brunnenplastik mit Sitzgelegenheiten, © Johannes Höhn
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