Die Ausstellung „Germaine Krull: Chien Fou“ im Essener Museum Folkwang rückt das Schaffen der vielseitigen Fotografin und Autorin in den Mittelpunkt: Die Retrospektive stellt die Powerfrau nicht nur als Pionierin der 1920er- und 1930er-Jahre dar, sondern als vielstimmige Chronistin eines bewegten Jahrhunderts. Gäste können vom 28. November 2025 bis 15. März 2026 einen Blick auf rund 400 Werke der Bildkünstlerin werfen. Unter den Ausstellungsstücken sind Fotografien, Negative, Publikationen, aber auch Briefe, Reportagen, biografische und fiktionale Texte. Die Exponate stammen aus ihrem Nachlass, der seit 1995 im Museum Folkwang verwahrt wird.
Mit dem Titel „Chien Fou“, dem Alter Ego und französischen Spitznamen Krulls, den sie aus dem deutschen „Zottel“ ableitete, wird deutlich, dass diese Schau Krull nicht nur als Avantgarde-Fotografin zeigen will, sondern als eigenständige intellektuelle Stimme. Die Kuratoren setzen ihre Fotografien und Texte bewusst in einen Dialog. So können Gäste nachvollziehen, wie das vielfältige Leben der Kosmopolitin ihr künstlerisches und publizistisches Schaffen prägte – von den Studienjahren in München über ihre Arbeit in Paris, Berlin, Moskau bis hin zu ihrem späteren Exil in Südostasien.