Die Wasserburg Hülshoff ist die Geburtsstätte der berühmten Dichterin Annette von Droste zu Hülshoff. Die Burg liegt in einem weitläufigen Park, umgeben von Gräften. Im Erdgeschoss gibt das Droste-Museum Einblicke in die Zeit des Klassizismus und des Biedermeier. Derzeit entsteht hier das »Center for Literature«, das besonders wegen seines außergewöhnlichen Veranstaltungskalenders beliebt ist.Informationen zur Besichtigung
- Die Parkanlage ist während der Öffnungszeiten kostenlos zu besichtigen. Das Gelände ist weitläufig und bietet immer wieder wechselnde Ausblicke auf die Burg. Die grünen Wiesen rund um die Burg sind zum Picknicken freigegeben.
- Das Droste-Museum der Burg Hülshoff ist mit einem Audioguide zu besichtigen. Es kann zwischen verschiedenen thematischen Schwerpunkten gewählt werden. Dauer der Führung: ca. 40 Minuten.
- Führungen für Gruppen sind auf Anfrage auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.
Informationen zur Geschichte
Bereits im 11. Jahrhundert wurde die typisch münsterländische Wasserburg erwähnt, damals noch als Oberhof „Hof zum Hülshoff“. Die Vorfahren der berühmten Dichterin Annette von Droste zu Hülshoff erwarben den Rittersitz Stück für Stück Anfang des 15. Jahrhunderts und nannten sich spätestens ab 1417 offiziell "Droste zu Hülshoff".
Die Familie nutzte die Burg zunächst nur als Landsitz, verlegte dann aber durch die Aufstände der Täufer in Münster ihren Hauptwohnsitz in die ländliche "Festung". Dort begann sie, das Anwesen im Stil der Renaissance zu modernisieren. Ein Reiterrelief am Gärtnersturm, das Heinrich I. von Droste zu Hülshoff (1500-1570) zeigt, erinnert noch heute an seine Heldentaten im Täuferreich.
Bis heute ist die geschlossene Renaissance-Anlage mit den hohen schmucklosen Dreistaffelgiebeln erhalten. Modernisierungen im Stil des Barock erhielt die Anlage im 17. und 18. Jahrhundert, wobei besonders der bekannte gelbe Baumberger Sandstein zum Einsatz kam. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Innere des Herrenhauses umgebaut. Die letzte größere Veränderung war der Bau der Burgkapelle im neugotischen Stil im 19. Jahrhundert.
Die Burg steht noch heute auf zwei Inseln, die durch eine Brücke verbunden sind. Je nach Standort zeigt sie den Besucherinnen und Besuchern ein anderes Gesicht. So lädt nicht nur die Burg zu einem Besuch ein – auch der weiträumige und gepflegte Park ist einen Besuch wert. Er wurde nach den alten Plänen neu gestaltet und bietet nicht nur wunderschöne Fotomotive der sich spiegelnden und wandelnden Burg, sondern auch die Möglichkeit zu einem ausgedehnten Spaziergang zum ehemaligen Teehäuschen.
Im Erdgeschoss der Burg ist in mehreren Räumen das Droste-Museum eingerichtet. Es zeigt besondere Glanzstücke aus dem Leben der Droste und neben berühmten Porträts, Schmuck und Kleinoden begeistert vor allem die Bibliothek. Sie lässt den Betrachter in die Welt des Biedermeiers versinken und den münsterländischen Adel zur Zeit des Klassizismus wieder aufleben.