Anspruchsvolle Strecke mit schönen RastplätzenPulstreiber und Ruhezone
Dieser Weg durch die Wälder rund um Hagen ist in doppeltem Sinne etwas fürs Herz: Mit seinem Auf und Ab sorgt er zum einen immer wieder für erhöhte Herzschlagfrequenzen. Zum anderen führt er auf seiner rund zwölf Kilometer langen Runde an Orte und zu Begegnungen, die das Herz aufgehen lassen: Silke und Hannah berichten von Wildschweinen und Schmetterlingen, Aussichtspunkten und Picknickplätzen, besonderen Vogelhäuschen und Gaststätten, in denen Gäste auch bewirtet werden, wenn eigentlich geschlossen ist.
Viertes Exemplar gesichtetVon Turm zu Turm
Die drei namensgebenden Bauwerke, die allesamt zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu Ehren verschiedener Persönlichkeiten errichtet worden sind, stellen zum einen selbst schöne Fotomotive dar und bieten zum anderen schöne Ausblicke auf das Umland – sofern ihre Aussichtsplattformen denn geöffnet sind. Während Bismarckturm und Eugen-Richter-Turm während der Coronazeit in der Regel geschlossen sind, hat der Kaiser-Friedrich-Turm meist geöffnet und lädt gegen eine Spende von 50 Cent zur einer Turmbesteigung ein. Von oben haben Besuchende bei gutem Wetter einen wunderschönen weiten Blick ins Ennepetal und ins Ruhrtal bis nach Bochum. Am Fuße des Turms bietet eine Gaststätte mit Biergarten eine weitere schöne Möglichkeit zu einer Pause, nur nicht donnerstags, dann ist Ruhetag.
Übrigens haben wir am Wegesrand einen weiteren (Fernmelde-)Turm entdeckt, der aber als Zweckbau ohne Aussichtsplattform wohl nicht mitgezählt wird. Um ihm dennoch das Gefühl zu geben, dazuzugehören, haben wir ihn trotzdem fotografiert ;)
Wildschwein-Heim und VogelvillaStippvisite bei Waldbewohnern
Auf unserem Weg durch den Wald sind wir auch auf Einheimische gestoßen: Im Saupark, der ein paar hundert Meter von der eigentlichen Strecke entfernt in einer Talmulde liegt, lebt eine Wildschweinfamilie aus mehreren Generationen: Zuerst haben wir die Tiere nur gerochen, aber schließlich auch gesehen, insbesondere ein schon ergrautes Wildschwein ist netterweise auch für ein Foto stehen geblieben. Auf ein Wildgehege für Damwild stoßen wir später auch noch, die Bewohner waren aber nicht vorzufinden. Stattdessen haben wir eine andere Entdeckung gemacht: Bunte Vogelhäuschen an unterschiedlichen Stellen, etwa eines in verschiedenen Blautönen gestaltete „Villa Osthaus“ oder eine in orange und rot gehaltene „Villa van de Velde“ sorgen für Farbtupfer im Wald und weisen auf die Verknüpfung der Stadt Hagen mit der Bauhaus-Bewegung hin. Noch heute zeugen Gebäude im ganzen Stadtgebiet davon, das hier einst ein Zentrum für die künstlerische Reformbewegung zu finden war.
Rast im Wald und auf der LichtungRuheoasen am Stadtrand
Immer wieder kommen wir unterwegs ganz schön aus der Puste, rund 250 Höhenmeter sind bergauf und auch wieder abwärts zu bewältigen. Zum Glück bieten aber viele und ganz verschiedene Orte am Wegesrand Gelegenheit zur Pause – und zum Atemholen. Ob Sonnenhang am Bismarckturm, Bänke mitten im Wald oder am Rand einer Lichtung, Streuobstwiese oder die vielen schönen Aussichtsorte, die wir beim Durchqueren einer Schrebergartenanlage entdecken: Anlässe für erholsame und sehenswerte Zwischenstopps gibt es viele auf diesem Weg. Was uns erstaunt: Obwohl der Weg verkehrsgünstig liegt – wir sind mit dem Zug angereist und vom Hauptbahnhof aus gut einen Kilometer bis zum Startpunkt gelaufen – hören wir keinen Verkehr oder andere Stadtgeräusche, sondern nur den Wind in den Bäumen.
Top-Tipps zur Route
- Restaurant Waldlust: In der Nähe von Start und Ziel befindet sich, in einem hübschen Fachwerkbau und idyllisch am Waldesrand gelegen das Hotel und Restaurant Waldlust. Als wir vorbei kommen und uns umschauen, sind beide Häuser geschlossen, dennoch dürfen wir in der Sonne Platz nehmen und bekommen leckeren Kaffee und köstlichen Kuchen serviert.
- Osthaus Museum Hagen: Hagen ist Kunstkennern ein Begriff und auch für interessierte Aktivurlauber lohnenswert: Das Interieur des heutigen Osthaus Museums Hagen, 1902 als Museum Folkwang eröffnet, ist von Henry van de Velde gestaltet worden. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der frühen klassischen Moderne, dem Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit. Weitere architektonisch besondere Gebäude sind als Spuren des Aufbruchs dieser Zeit noch heute sichtbar.
- Stadtgarten: Dieser schöne Park am Hang ist Start- und Zielpunkt der Rundwanderung und lohnt mit seinen großen, alten Bäumen, einem Teich samt Springbrunnen, einem Restaurant und vielen schönen Bänken in der Sonne einen längeren Aufenthalt.