Johannes Höhn

Die GastfreundlicheLebensgefühl auf kölsche Art

Bei mir ist immer was los. Das mag ich! Ich habe gern viele Menschen um mich. Egal wo sie herkommen, welche Sprache sie sprechen und welches Geschlecht sie haben. Jede Jeck is schließlich anders, wie die Leute hier in Köln sagen. Und meine Toleranz und kölsche Gastfreundschaft sind ja auch weit über meine Grenzen hinaus bekannt. Aber ich weiß natürlich, dass die meisten Menschen nicht allein wegen mir und meiner lebensfrohen Art zu mir an den Rhein kommen. Allein sechs Millionen Besuchende zähle ich jedes Jahr, die einen Blick in mein Wahrzeichen werfen wollen, den Kölner Dom. Manche von ihnen steigen dem gotischen Gotteshaus, das zum Welterbe der Unesco gehört, sogar aufs Dach. Das ist sicher nicht jedermanns Sache, aber der Ausblick von dort oben ist wirklich überwältigend. Bist Du schwindelfrei? Oder bleibst Du lieber am Boden?

Wenn Du auf der Domplatte stehst, befindest Du Dich übrigens auf meiner linksrheinischen Seite. Das ist wichtig zu wissen. Den schönsten Blick auf die Kirche und meine Skyline aber hast Du vom anderen Ufer, von der sogenannten „Schäl Sick“. Einmal hier, also auf der rechten Rheinseite, schau unbedingt mal in Köln-Mülheim vorbei. Das Szeneviertel ist bekannt für seine vielen Street-Art-Kunstwerke, auf die Du hier im Vorbeigehen stößt. Noch mehr großflächige Murals findest Du im Stadtteil Ehrenfeld, der wiederum auf der linken Rheinseite liegt. Findest Du Dich noch zurecht?

Egal! Wie gesagt, ist bei mir in Köln immer und überall etwas los. Egal ob im Veedel, wie wir Kölner unsere Stadtviertel nennen, im Rheinauhafen mit den beeindruckenden Kranhäusern oder auf meiner neuen Rheinpromenade. In meinen traditionellen Brauhäusern sowieso. Aber aufgepasst, hier hat der Köbes (also der Kellner) das Sagen – und es gibt ausschließlich Kölsch. Komm also nicht auf Idee, im Brauhaus ein Pils zu bestellen. Das könnte böse Folgen haben …

Doch Spaß beiseite. Ich habe natürlich auch eine ernste Seite und widme mich gern der hohen Kunst. Ich persönlich bin zum Beispiel gern im Museum. Und davon gibt es auf meinen beiden Rheinseiten reichlich. Über eine umfangreiche Sammlung europäischer Kunst aus sieben Jahrhunderten verfügt beispielsweise das Wallraf-Richartz-Museum, während Du im Museum Ludwig vor allem auf große Namen der internationalen Pop-Art-Szene sowie des deutschen Expressionismus triffst. Ein ganz besonderer Ort ist zudem das „Kolumba“ des Erzbistums Köln. Der Bau in der Nähe des Doms ist zugleich Kirche, Museum und architektonisches Meisterwerk.

Nach einem kurzen Moment der Stille gönne ich mir dann zum Abschluss meistens noch einen Abstecher ins Schokoladenmuseum direkt am Rhein. Das ist jetzt nicht die ganz hohe Kunst. Aber sooo lecker! 

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