Als einer der Ersten schwärmt der englische Poet Lord Byron zu Beginn des 19. Jahrhunderts in klangvollen Worten vom Drachenfels und der Landschaft des Siebengebirges mit ihren schroffen und steilen Felsen, Ruinen und Burgen. Ihm folgen zahllose Dichter und Maler, darunter Heinrich Heine und der Brite William Turner, deren idealisierte Darstellungen bis heute die Vorstellung von der Rheinromantik prägen. In seiner Dauerausstellung widmet sich das Siebengebirgsmuseum Königswinter der Kulturgeschichte dieser Region. Die Präsentation beleuchtet ebenso wirtschaftliche Einflüsse wie historische Ereignisse, die die Entwicklung des Siebengebirges und seiner landschaftlichen Besonderheiten geprägt haben.
600 Kunstwerke
Der Grundstein für das Siebengebirgsmuseums Königswinter wurde bereits im Jahr 1925 gelegt. Anlässlich der Feierlichkeiten zur „tausendjährigen Zugehörigkeit der Rheinlande zum Deutschen Reiche“ wünschte sich der Festausschuss die Gründung einer heimatgeschichtlichen Sammlung – das Siebengebirgsmuseum. Untergebracht ist es bis heute in einem Barockhaus aus dem Jahr 1732, das mittlerweile um mehrere moderne Anbauten sowie zwei Nachbarhäuser erweitert wurde.
Neben der Dauerausstellung präsentiert das Siebengebirgsmuseum in einer eigenen Abteilung ausgewählte Werke der Sammlung „RheinRomantik“. Mit insgesamt 600 Kunstwerken gehört sie zu den wichtigsten deutschen Privatsammlungen zur Malerei des 19. Jahrhunderts. Schwerpunkt der Sammlung ist die Düsseldorfer Malerschule. Die Präsentation im Siebengebirgsmuseum Königswinter wird ergänzt durch eine Medien- und Hörstation zu Dichtung und Musik. Darüber hinaus können Gäste mehr über die unterschiedlichsten Facetten der Rheinromantik in regelmäßigen Wechselausstellungen erfahren.
Doch nicht nur Maler und Dichter zog es in der Vergangenheit immer wieder ins Mittelrheintal. Auch kamen bald die ersten Vergnügungssüchtigen und Erholungssuchenden aus Nah und Fern, weshalb das Siebengebirgsmuseum Königswinter dem Tourismus im 19. und 20. Jahrhundert ebenfalls eine eigene Abteilung widmet. Es präsentiert Souvenirs aus 200 Jahren, die Touristen aus dem Siebengebirge mit in die Heimat nahmen, sowie Unterhaltungsautomaten aus einer örtlichen Fabrikation und die Ausstattung so genannter Schnellfotografen, von denen sich die Besuchenden vor der Kulisse des Drachenfels ablichten ließen.