Museum für Gegenwartskunst in Siegen
Malerei und mehr
Die Geburtsstadt des bedeutenden Barockmalers Peter Paul Rubens geht mit der Zeit. Das Museum für Gegenwartskunst Siegen widmet sich aktuellen Positionen der Kunst von der Malerei über Fotografie und Video bis hin zu raum- und zeitbezogenen Installationen. Dank der privaten Sammlung Lambrecht-Schadeberg haben außerdem Künstler wie Sigmar Polke, Lucian Freud und Emil Schumacher im Siegerland eine zweite Heimat gefunden.
Im Jahr 1957 verlieh die Stadt Siegen zum ersten Mal den Rubenspreis. In Erinnerung an den großen Sohn der Stadt, den 1577 geborenen Peter Paul Rubens, sollten fortan europäische Maler und Zeichner für ihr künstlerisches Lebenswerk ausgezeichnet werden. Den Anfang machte Hans Hartung. Jüngster Preisträger war im Jahr 2017 der Schweizer Konzeptkünstler Niele Toroni. Dazwischen reihen sich Namen wie Antoni Tàpies (1972), Cy Twombly (1987), Lucian Freud (1997) und Maria Lassnig als erste Preisträgerin (2002) ein.
300 Arbeiten der Rubenspreisträger
Dass ihr repräsentatives Werk in der Stadt Siegen blieb, hat das Museum für Gegenwartskunst Siegen der privaten Sammlung Lambrecht-Schadeberg zu verdanken. Mittlerweile können Besucher im alten Telegrafenamt der Stadt Siegen rund 300 Arbeiten aller Rubenspreisträger in wechselnden Zusammenstellungen bestaunen. Mitunter spannende Kontraste bilden dabei die eher ruhigen Stillleben von Giorgio Morandi, die expressiven Farblandschaften von Emil Schumacher und die existenziellen Porträts von Francis Bacon. Sie alle zeugen von der Vielfalt und Experimentierfreude in der jüngeren Geschichte der europäischen Malerei.
Sachlichkeit und eine konzeptuelle künstlerische Haltung bestimmen indes die Sammlung aus Gegenwartskunst mit Installationskunst, Fotografie und Video. Den Grundstein bildet das Werk des Künstlerehepaars Bernd und Hilla Becher. Dokumentarisch fotografiert und in Gruppen zusammengestellt sind ihre Arbeiten von Siegerländer Fachwerkhäusern, industriellen Landschaften und Fördertürmen. Die im Bild festgehaltenen Gebäude zeugen von einer Lebens- und Arbeitswelt, die nach und nach verschwindet.
Tipp: Hier findest Du eine Geschichte zum Nacherleben - zu Besuch im Museum für Gegenwartskunst.