Diese Natur-Tour zum Nacherleben führt quer durch das Münsterland mit einem kleinen Abstecher ins Sauerland. Dabei geht es zu wilden Tieren und seltenen Pflanzen, durch Moor- und Heidelandschaften und über Flüsse und Bäche.
Zarte Flamingos und kräftige Hochlandrinder
Wildtiere erobern das Münsterland
Wer denkt in NRW gibt es keine wilden Tiere, kann sich direkt am ersten Tag der Route durch das Münsterland vom Gegenteil überzeugen lassen. Unsere Tour startet in den Mooren und Heiden des Zwillbrocker Venns. Kaum zu glauben, aber das Naturschutzgebiet ist jedes Jahr das Reiseziel von ein paar ganz besonderen Urlaubern: Ab März verbringen Flamingos zwischen Heideblüten und Moorschnucken ihren Sommer hier und fühlen sich pudelwohl. Wer die bunten Vögel beobachten möchte, hat bis August im Jahr Zeit - danach ziehen sie weiter in die Niederlande.
Weiter geht es ins Witte Venn: Hier haben Naturfreunden die Möglichkeit ganz besondere Tiere zu beobachten - dabei ist allerdings eine gute Portion Geduld gefragt. Wer sich zwischen Moorfröschen und Wollgräsern auf die Lauer legt, kann mit etwas Glück wildlebende Hochlandrinder entdecken. Die scheuen Zottel verstecken sich gerne in den dichten Wäldern und dunklen Seen des und machen eine Begegnung zu einem seltenen und einzigartigen Erlebnis. Aber auch Pflanzenfreunde können in der Moorlandschaft einiges entdecken: bei genauerem Hinsehen kommen seltene Pflanzen wie der Sonnentau zum Vorschein.
Ein violettes Meer aus Heideblüten soweit das Auge reicht, sandige Pfade und bizarre Wacholderhaine – die Westruper Heide bei Haltern am See ist ein beliebtes Ausflugsziel für Naturliebhaber und die nächste Station der Route. In den Monaten Juli und August, wenn die Heideblüte sich in ihrer vollen Pracht zeigt, tummeln sich hier Schlingnattern und Heidelerchen. Auch seltene Pflanzen wie der Wacholderbusch oder die Glockenheide sind hier Zuhause: Der perfekte Ort für ausgedehnte Spaziergänge auf schmalen Pfaden und kleinen Dünen.
www.muensterland-tourismus.de | www.ahaus.de | www.westruper-heide.de
Wilde Pferde und Kultur
Von der Koppel in hoheitliche Gärten
Am zweiten Tag geht die Suche nach wilden Tieren in NRW weiter. Im Naturschutzgebiet Merfelder Bruch, in der Nähe von Dülmen, wird man auch schnell fündig: Eine riesige Herde Wildpferde macht Rast auf den weitläufigen Wiesen. Dicht gedrängt beknabbern sie sich gegenseitig und verscheuchen die Fliegen mit ihrem struppigen Schweif. Die Kleinpferde mit grauer oder brauner Färbung sind nicht besonders groß, dafür aber sehr robust. Sie sind die einzige Pferderasse in Europa, die immer in freier Wildbahn lebte. Rund 400 Tiere zählen zu der Herde im Merfelder Bruch. Besonders zu empfehlen ist die Wanderung mit der Försterin innerhalb der Abgrenzung. Hier können alle Neugierigen den Pferden ganz nah kommen und jede Menge rund um die temperamentvollen Vierbeiner erfahren.
Aber nicht nur die Pferde leben hier frei, sondern auch Damwild, Schafe und Heidschnucken. Die unberührte Natur des Naturschutzgebietes lädt zu langen Spaziergängen ein: Moore, Heiden, Birkenhaine und Nadelwälder sorgen für ein abwechslungsreiches Erlebnis.
Von der Natur zur Kultur: Unweit vom Merfelder Bruch steht das Schloss Nordkirchen, das auch als Westfälisches Versailles bezeichnet wird. Die aufwendig angelegten Gärten gehören zu den schönsten in Europa. Am Wochenende und an Feiertagen können Besucher das prunkvolle Schloss mit seinen prächtigen Sälen und aufwendigen Stuckarbeiten bei Führungen besichtigen.
www.duelmen.de | www.muensterland-tourismus.com
Entschleunigung im Auenland
Zu Fuß, auf dem Rad oder per Boot durch das Naturschutzgebiet Klostermersch
Am dritten und letzten Tag geht es vom Münsterland auf einen kurzen Abstecher ins Sauerland. Das Auenland entlang der Lippe sorgt dafür, dass Besucher in der vielseitigen Landschaft den oft so stressigen Alltag sofort vergessen. Dabei ist es egal, ob man lieber zu Fuß unterwegs ist oder die Entspannung auf dem Fahrrad sucht - das Naturschutzgebiet Klostermersch hält Wege für Naturfreunde bereit. Beobachtungshütten und Aussichtspunkte bieten eine wunderbare Sicht auf Gewässer, Sümpfe und Taurusrinder, die auf den weiten Flächen grasen. Der besonders artenreiche Lebensraum beherbergt neben der Ur-Rasse aber auch Bewohner wie den Biber und den Fischotter. Auch seltene Vogelarten wie die Uferschwalbe oder der Eisvogel fühlen sich hier wohl. Besonders empfehlenswert: Wer die Auenlandschaft vom Fluss aus beobachten möchte, kann mit dem Kanu die Lippe entlang paddeln.