Ob Beethoven auch so außer Atem war? Das fragen wir uns bei jedem Aufstieg auf dem 15 Kilometer langen Beethoven Wanderweg. Und es gibt einige davon. Der Weg führt nämlich größtenteils auf Abschnitten des Rheinsteigs entlang. Doch es lohnt sich – denn jeder noch so anstrengende Aufstieg wird mit einem atemberaubenden Weitblick über das Siebengebirge und das Rheintal belohnt, so dass uns während der Wanderung klar wird, warum Beethoven in der Natur dieser Region Inspiration für sein Werk gefunden hat.
Unser Tipp: Viel Zeit einplanen – denn es gibt rechts und links am Wegesrand einiges zu entdecken.
Ein sagenhafter Ort
Hinauf auf den Drachenfels
Schon gleich zu Beginn fordert uns der erste steile Aufstieg heraus: Wir starten die Tour im Nachtigallental – gegen den Uhrzeigersinn – mit direktem Weg zur Burgruine auf dem Drachenfels, Schauplatz der legendären Sage um Siegfried den Drachentöter. Auf halber Strecke zum Gipfel zeigt sich Schloss Drachenburg durch die Bäume. Das imposante Bauwerk eignet sich für einen ersten kurzen Stopp oder einen längeren Besuch. Wir entscheiden uns für die kurze Variante und steigen auf dem sogenannten Eselsweg weiter in Richtung Burgruine. Oben angekommen werden unsere Mühen mit einem beeindruckenden Ausblick auf das Rheintal belohnt. Eine fast schon mystische Atmosphäre.
B wie Beethoven
Dem Komponisten auf der Spur
Es ist ein weißes B mit Beethoven-Profil auf grünem Grund, dem wir folgen – mal an einem Baum, mal auf einem Stein. Hin und wieder gilt es besonders aufmerksam zu sein, um nicht falsch abzubiegen.
In Bonn geboren und aufgewachsen, setzte Beethoven bereits als Jugendlicher regelmäßig mit einem Kahn über den Rhein zum Petersberg und ins Siebengebirge über und entdeckte so seine Liebe zur Natur. Sie war für ihn eine Inspirationsquelle – für die Arbeit, aber auch für Träumereien. Auch wir begegnen den Spuren Beethovens auf unserem Weg und versuchen nachzuempfinden, wie er sich gefühlt haben muss, in den Wäldern des Siebengebirges.
„Kein Mensch kann das Land so lieben wie ich, geben doch Wälder, Bäume, Felsen den Widerhall, den der Mensch wünscht“, Ludwig van Beethoven.
Klosterlandschaft Heisterbach
Besuch bei Mönchen
Zu Beethovens Zeit prägten die Heisterbacher Mönche Bonn und das Umland. Damals stand das Kloster Heisterbach noch in voller Blüte – heute ist eine beeindruckende Chorruine das bedeutendste Relikt der ehemaligen Klosteranlage. Wir machen eine kurze Pause in der Sonne auf der großen Wiese vor der Ruine und lassen die beruhigende Atmosphäre, die auf dem Klostergelände herrscht, auf uns wirken, bevor ein letzter, schweißtreibender Anstieg uns auf den Petersberg führt.
Auf und ab
Zu den schönsten Aussichtspunkten
Geisberg, Stenzelberg, Weilberg – das sind nur einige der zahlreichen Berge und Aussichtspunkte, die wir auf dem Weg erklimmen. Der wohl herausforderndste Aufstieg führt uns auf den Petersberg. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir nun schon den ganzen Tag unterwegs sind. Oben angekommen, können wir erneut einen atemberaubenden Ausblick auf den romantischen Rhein genießen. Insgeheim wünschen wir uns, dass das Grandhotel mit Spa auf dem Berggipfel spontan ein Plätzchen für uns frei hätte. Auf dem Abstieg erinnert eine Tafel daran, wie Beethoven sein Glück im Wald fand, während wir auf dem Bittweg nach Königswinter hinabsteigen – mit müden Beinen, aber wunschlos glücklich dank dieses Tagesausflugs in der wunderschönen Natur des Siebengebirges.
Unsere Lieblingsplätze
Auf den höchsten Bergen oder an sagenhaften Orten - wir zeigen Dir unsere Lieblingsplätze am Wegesrand des Beethoven Wanderwegs:
Burgruine Drachenfels
Der Sage nach soll Siegfried, der Held aus dem Nibelungenlied, hier den Drachen Fafnir getötet haben. Ein magischer Ort und ein traumhafter Ausblick aus 321 Metern Höhe auf den Rhein.
Ehemaliger Steinbruch am Stenzelberg
Vorbei an meterhohen Felswänden und mit einem weiten Panoramablick auf Bonn schlängelt sich ein schmaler Trampelpfad durch die unwirklich wirkende Landschaft auf dem Stenzelberg.
Gipfelkreuz Schallenberg
Auf 310 Metern Höhe steht ein kleines Gipfelkreuz auf dem Schallenberg - ideal, um den Ausblick auf das Siebengebirge zu genießen und ein Foto zu machen.