Werther Brücke in Wuppertal, © WMG

Technik, die rollt, fährt und schwimmt


Historische Dampfloks, Schwebebahn und Binnenschifffahrt

Technik, die rollt, fährt und schwimmt übt seit jeher eine Faszination aus. Erst recht, wenn sie längst von modernen Fortbewegungsmitteln abgelöst wurde. So weht also immer ein Hauch Nostalgie mit, wenn historische Dampfloks – angekündigt von dichten Rauchschwaden und ohrenbetäubendem Lärm - in den Bahnhof einfahren.  Dann heißt es: Bitte einsteigen und Türen schließen. Denn noch heute nehmen die historischen Züge Passagiere mit in die Zeit, bevor es ICEs gab. Oder schwimmende Hochhäuser. Denn auch der Geschichte der Binnenschifffahrt ist in Nordrhein-Westfalen ein Museum gewidmet. Und auch die Wuppertaler Schwebebahn fährt und fährt und fährt.

Der Kaiserwagen in Wuppertal, © WMG

Das gibt’s nur einmal


Die Wuppertaler Schwebebahn

Die Wuppertaler Schwebebahn ist zugleich Industriedenkmal, berühmtestes Wahrzeichen der Stadt und ihr wichtigstes Nahverkehrsmittel. Bis heute gelangen Fahrgäste mit dem 1901 als „einschienige Hängebahn“ eröffneten Technik-Wunderwerk in acht bis zwölf Metern über Fluss oder Land schwebend von Bahnhof zu Bahnhof. Einen authentischen Eindruck der Betriebsanfangsjahre bekommen Besucherinnen uns Besucher wieder ab 2024 bei einer Fahrt in der „schwebenden guten Stube Wuppertals“: Der nostalgische Kaiserwagen ist ein Nachbau des Wagens, mit dem Kaiser Wilhelm II. und seine Frau Auguste Victoria im Jahr 1900 auf Probefahrt gingen. Heute können sich Paare im schwebenden Kaiserwagen sogar das Jawort geben.
www.schwebebahn.de

Der historische Lokschuppen Erkrath, © Eisenbahn- und Heimatmuseum Erkrath Hochdahl e.V.

Dampf ablassen


Fahrten mit historischen Loks

Mit einem Areal von rund 46.000 Quadratmetern gibt es in Bochum-Dahlhausen ein Museum von beeindruckender Größe. Und das ist angesichts der Ausstellungsstücke auch nötig: Mehr als 120 Schienenfahrzeuge stehen im Eisenbahnmuseum Bochum und machen mehr als 150 Jahre Eisenbahngeschichte lebendig. Nostalgische Lokomotiven sind hier genauso zu finden wie markante Personen- und Güterwagen und historische Einrichtungen wie Lokschuppen, Wasserturm und Bekohlungsanlage. Bei regelmäßigen Themenfahrten haben Besucherinnen und Besucher auch Gelegenheit, einzusteigen und mitzufahren. In nostalgischen Zügen geht es dann zu historischen Stätten wie Zechen und Stahlwerken.
www.eisenbahnmuseum-bochum.de

Zu den beeindruckenden Ausstellungsstücken im Lokschuppen Erkrath gehören eine Dampfspeicherlok namens „Emma“, die „Diesellok Köf II“ und ein alter Güterwagen von Henkel. Die Fahrzeuge sind am historischen Bahnsteig aufgestellt. Darüber hinaus gibt es im unter Denkmalschutz stehenden Lokschuppen von 1864, wo die Loks der Bergisch-Märkischen Eisenbahn beherbergt waren, Zeichnungen, Fotos und Exponate zur Bahnstrecke zwischen Düsseldorf und Elberfeld zu sehen. Gerade die Steilstrecke zwischen Erkrath und Hochdahl, wo die Züge am Seil hochgezogen wurden, hatte eine einmalige technische Besonderheit.

Das Museum ist jeden vierten Sonntag von April bis Oktober geöffnet und wird an anderen Tagen für kulturelle Veranstaltungen wie Ausstellungen, Konzerte und einen Weihnachtsmarkt genutzt.
www.lokschuppen-hochdahl.de

Ebenfalls museumsreif, aber längst nicht ausgemustert sind die schmalspurigen Kleinbahnen der Selfkantbahn. Zwischen 1900 und 1971 waren sie eines der wichtigsten Verkehrsmittel am Niederrhein. Mit den Zügen der etwas schmaleren Eisenbahnart wurde der ländliche Raum rund um Geilenkirchen erschlossen. Heute werden Nostalgiefahrten auf der 5,5 Kilometer langen Strecke zwischen Bahnhof Schierwaldenrath in Gangelt und Bahnhof Gillrath in Geilenkirchen angeboten. Die Original-Dampfzüge der Selfkantbahn fahren an jedem Sonn- und Feiertag von Ostern bis Ende September. Dann sind auch die Werkstatt, der Lokomotivschuppen und die Wagenhalle für Besuchende geöffnet.
www.selfkantbahn.de

Museum der Deutschen Binnenschifffahrt, © Stadt Duisburg

Zu Wasser


Zur Geschichte der Binnenfahrt

Das Duisburger Binnenschifffahrtsmuseum widmet sich der kompletten Geschichte der Schifffahrt - von der Steinzeit bis zur Gegenwart. In zwei ehemaligen Schwimmhallen ist nicht nur Platz für detailgetreue Modelle, sondern auch für Originalexponate. Highlights sind ein Lastensegler von 1930, die „Tjalk Goede Verwachting“, und der begehbare Nachbau eines Binnenschiffs, das unter dem Namen „Hermann“ als Spielschiff für Kinder dient. Die Ausstellungen erzählen viel Wissenswertes über die Entwicklung der Fortbewegungstechniken auf Flüssen, vom Einbaum bis zum modernen Schiff, und thematisieren den Arbeits- und Lebensalltag der Schiffer und ihrer Familien.
www.binnenschifffahrtsmuseum.de

  • Ausstellung im Museum der Deutschen Binnenschiffahrt, © Stadt Duisburg
    Deutsches Binnenschifffahrtsmuseum, © Stadt Duisburg
    Die Selfkantbahn am Niederhein, © Markus Kaiser
  • Brücke am Eisenbahnmuseum in Bochum, © Dennis Stratmann

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