Uplandsteig
Unterwegs zu Europas höchstem Hochheidegebiet
Wer den Uplandsteig im Sauerland bezwingen will, braucht Kraft und Ausdauer, wird aber auch belohnt – mit tollen Ausblicken und manchmal auch mit leckeren Beeren.
Der Uplandsteig im Sauerland ist ein anspruchsvoller Wanderweg, der einmal um die Gemeinde Willingen herumführt. Auf der 64 Kilometer langen Route passieren Wanderer Misch- und Buchenwälder, Feldflure, blühende Wiesen, Sumpflandschaften und Heiden.
Besonders der Einstieg fordert Kraft und Kondition: Allein auf den ersten 15 Kilometern müssen Wanderer 450 von insgesamt 1.487 Höhenmetern überwinden.
Sagenumwobende Schwalenburg
Als Rastplatz während des anstrengenden Anstiegs bietet sich die Ruine der sagenumwobenen Schwalenburg an. Heute sind dort nur noch die drei imposanten Ringwallanlagen zu erkennen, die sich über eine Gesamtlänge von 1.659 Metern erstrecken.
Einen guten Überblick über die gesamte Anlage bietet ein kleiner Aussichtsturm im mittleren Wall. Der Sage nach soll hier der römerfreundliche Fürst Segestes gelebt haben, dessen Tochter Thusnelda ausgerechnet Hermann den Cherusker heiratete, der den Römern im Jahre 9 nach Christus in der Schlacht im Teutoburger Wald eine ihrer verheerendsten Niederlagen beibrachte.
Blühende Heide
Zu den wortwörtlichen Höhepunkten des Uplandsteigs zählt das Naturschutzgebiet „Neuer Hagen“, das Europas höchstgelegene Hochheide umfasst. Zwischen Juli und September lohnt sich ein Ausflug besonders, denn im Juli und August sind hier die Blaubeeren reif. Im August und September blüht die Heide und überzieht das Gebiet mit einem rosa Teppich.
Das Gipfelkreuz auf der Hochheide markiert nicht nur den höchsten Punkt der Wanderung, sondern gibt auch einen wunderschönen Blick frei über das Land der 1.000 Berge, das Sauerland. Auf dem höchsten Berg Nordrhein-Westfalens, dem Langenberg, erreichen Wanderer bei 843 Meter über NN zugleich auch den höchsten Punkt ihres Weges.
Früher behinderte hoher Fichtenwald jegliche Fernsicht. Seit der Orkan “Kyrill” im Jahre 2007 über das Sauerland hinweggefegt ist, besteht nun jedoch freie Sicht nach Norden.
Abwärts ins Tal
Vom Gipfel aus geht es für Wanderer wieder abwärts Richtung Tal. Wer gegen Ende der Wanderung noch genug Energie hat, kann auf der Sommerrodelbahn noch eine Rodelpartie einlegen oder in einer Kletterhalle die zwölf Meter hohe Kletterwand erklimmen.