Otto Pankok Museum Haus Esselt in Hünxe
Maler und Menschenfreund
Das Wohnhaus der Künstlerfamilie Pankok war stets ein offenes, von Gastfreundschaft geprägtes Haus. Und so soll es auch bleiben. Bis heute ist auf Haus Esselt im niederrheinischen Hünxe alles so geblieben, wie es zu Lebzeiten des Malers Otto Pankok und seiner Frau Hulda war. Besucher der ländlich gelegenen Hofanlage mitsamt dem angrenzenden Otto-Pankok-Museum tauchen ein in Leben und Wirken der Familie.
Otto Pankok verweigerte sich als Maler der äußerlichen Schönheit und den geforderten Stilrichtungen seiner Zeit. Schon früh verzichtete er auf jegliche Farben in seinem Werk. Als Mensch war er geprägt von einem tiefen Humanismus, fühlte sich den einfachen und armen Menschen zugetan und blieb Zeit seines Lebens Pazifist. Auf dem ehemaligen „Gut Esselt“, wo Otto Pankok mit Ehefrau Hulda und Tochter Eva bis zu seinem Tod lebte, kommen Besucher dem Maler und dem Menschen auf die Spur.
Einblick in Lebenswelt des Malers
Eingebettet in Felder und Wiesen im Norden der Stadt Hünxe, liegt die Hofanlage mit dem denkmalgeschützten Wohnhaus aus dem 17. Jahrhundert. Alles ist noch so, wie es die Familie bei ihrem Einzug eingerichtet und gestaltet hat. Nebenan, im Otto-Pankok-Museum, befindet sich das mit nahezu 12.000 Arbeiten umfangreiche Werk des Malers, das nach Abschluss umfangreicher Umbauarbeiten voraussichtlich ab 2021 in wechselnden Ausstellungen präsentiert wird. Beim Rundgang durch die Schau bekommen Besucher dann einen tiefen Einblick in die Lebenswelt eines Malers, der einst traumatisiert aus dem Ersten Weltkrieg heimkehrte und dessen Motive stets die einfachen, von der Gesellschaft ausgestoßenen Menschen waren. Pankoks Darstellung von Christus, der ein Gewehr zerbricht, wurde in den 1980er zum Symbol der Friedensbewegung.
Stets an seiner Seite waren Ehefrau Hulda, Journalistin und Verlegerin, und Tochter Eva, selbst Malerin. Ihr publizistisches und künstlerisches Schaffen wird künftig in einem eigenen Ausstellungsraum gezeigt, der die Besucher zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen einlädt.
Beim Spaziergang über das zwischen dem Flusslauf der Issel und dem sogenannten Mühlengraben eingebettete Gelände lernen Besucher auch den Menschen Otto Pankok kennen, der die Natur so sehr liebte. Vom Museumsvorplatz führt ein LandschaftsMalerWeg durch den angrenzenden Wald und die üppig blühenden Streuobst- und Wildblumenwiesen, die der Maler einst selbst anpflanzte und in zahlreichen Werken festhielt. Der Rundweg ist zwar nicht überall barrierefrei, doch bieten sich vielerorts Rast- und Ruhemöglichkeiten, um die idyllische Landschaft für einem Moment auf sich wirken zu lassen. Oder auch um die eigene Kreativität zu entfalten. Denn im Landschaftsrucksack finden die Gäste Papier und Kohle und können sich selbst als Landschaftsmaler versuchen. Schöne Motive gibt es auf dem wunderschönen, wilden Gelände in jedem Fall reichlich.