Otto Modersohn Museum in Tecklenburg
Künstlerische Vielfalt von Natur
Das Otto Modersohn Museum Tecklenburg (OMMT) präsentiert in Wechselausstellungen Kunstgenuss in schöner historischer Architektur. Die gezeigten Werke führen eindrucksvoll Otto Modersohns (1865-1943) Entwicklung als Landschaftsmaler vor, setzen seine Arbeit in einen Dialog mit anderen Künstlerinnen und Künstlern und überführen das Thema „Natur“ in zeitgenössische Positionen.
Der Gang durch das Haus gleicht einer Reise durch eine faszinierende Welt, die sehr vertraut auf Außenstehende wirkt. Die Natur- und Landschaftsbilder, die den weißen Raum der Kultureinrichtung mit Leben füllen, stellen etwa Feldwege, Alleen oder Flüsse dar. Hier geht es darum, sich mit dem Begriff der Landschaftsmalerei, seinem Wandel und auch vielfältigen Interpretationen auseinanderzusetzen. Regelmäßige Wechselausstellungen setzen ganz unterschiedliche Werke zueinander in Beziehung, die auch aus der Gegenwartskunst stammen. So werden Gästen aufschlussreiche, spannende und neue Blickwinkel eröffnet.
Besuchende erfahren anhand von Gemälden, Skizzen und Fotos, wie Otto Modersohn und seine Einflussnehmer:innen die Welt gesehen und festgehalten haben: Eins seiner Bilder ist sehr abstrakt, ein anderes wieder mehr als konkret. Gäste können den Künstler auf seinen erlebnisreichen Wanderungen durch die Region und darüber hinaus mit wenigen Schritten begleiten. Vor allem die Bilder, die das nähere Umland wie Tecklenburg selbst einfangen, fallen den Betrachterinnen und Betrachtern wegen ihrer farblichen Nuancen und Nähe zum Original ins Auge. Sie entstammen der frühen Schaffensphase des Malers, in der er seinen Bruder Wilhelm häufig in Tecklenburg besuchte.
Mitbegründer der Künstlerkolonie Worpswede
Das Haus am Marktplatz des mittelalterlichen Städtchens bietet den optimalen Ausgangspunkt für einen Streifzug durch das Lebenswerk des Künstlers, der auch Mitbegründer der Künstlerkolonie Worpswede in Niedersachsen war. Seit der Eröffnung im Oktober 2015 zeigt die Einrichtung Kunstfans stetig etwas Neues. Mal geht es um die Gemälde mit Münsterlandbezug, mal um die Darstellung von Weite, mal um den Einfluss von Paula Modersohn-Becker, die zu den bedeutendsten Vertreterinnen des frühen Expressionismus zählt.
Bei einem Spaziergang durch die beschauliche Altstadt liegt es für Reisende nahe, die Motive Modersohns mit den Originalen zu vergleichen. Auf dem Marktplatz kann eine Wanderung auf dem Weg „Tecklenburger Romantik“ oder dem Hexenpfad starten, einem fünf Kilometer langen Rundwanderweg, der an Ruinen und Felsformationen mit Sagenbezug vorbeiführt.