LWL-Preußenmuseum und Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Minden
Du bist mehr Preuße, als Du denkst!
In den vergangenen Jahren war das preußische Image ein wenig angestaubt. Mit der Neueröffnung des LWL-Preußenmuseums Minden in der Tourismusregion Teutoburger Wald ist damit Schluss. In der ehemaligen Defensionskaserne von 1829 in der Innenstadt von Minden tauchen die Besuchenden in die wechselvolle, noch immer lebendige Geschichte Preußens ein und werden mitunter überrascht sein, wie viel Preußisches selbst in ihnen steckt.
Gleich im Foyer schlägt ein Blitz in eine Pickelhaube ein. Nebenan „marschieren“ tausende Zinnsoldaten unter einem begehbaren Glasboden. Mit spannenden Inszenierungen und einem innovativen Ausstellungskonzept will das LWL-Preußenmuseum seine Besucher in Zukunft überraschen und in Erstaunen darüber versetzen, wie sehr Preußen noch heute den Lebensalltag in Westfalen mitbestimmt.
Neugier und Emotionalität
Denn die Geschichte Preußens, das sich vom geografischen Flickenteppich zum größten deutschen Flächenstaat und somit zur europäischen Großmacht entwickelte, ist vielschichtig und wechselvoll. Man verbindet es sowohl mit Militarismus, Gehorsam und Untertanengeist sowie mit Toleranz, Religionsfreiheit und demokratischem Aufbruch. All diese Begriffe werden in der neuen Dauerausstellung mit Leben gefüllt und anschaulich vertieft. Die Besucher werden mal emotional berührt, mal neugierig gemacht. Als Orientierung beim Rundgang durch die moderne Präsentation dienen ihnen Themenbereiche wie „Preußische Symbole“, „Migration und Freiheit“, „Alltag in Preußen“ sowie „Preußen und die Welt“.
Bereits eröffnet wurde das neue LWL-Besucherzentrum im Kaiser-Wilhelm-Denkmal im benachbarten Porta Westfalica. Hier bekommen Besucher eine Antwort auf die Frage, warum man dem Kaiser hier oben auf dem Wittekindsberg ein solch monumentales Denkmal errichten ließ. Immerhin 88 Meter misst das beeindruckende Wahrzeichen, von dessen Ringterrasse der Blick weit über das Wiehengebirge reicht. Auf einer großen Panoramawand sind zudem 34 geschichtliche und naturkundliche Ereignisse der Region illustriert. Sie erzählen Geschichten von den Römern in Germanien, von Preußens Pathos und vom Elend der Zwangsarbeiter, die während des Zweiten Weltkriegs im Stollen direkt am Fuße des Monuments ausgebeutet wurden.
Das LWL-Preußenmuseum Minden gehört zum Netzwerk „Preußen in Westfalen“, das künftig auf kulturtouristischen Routen Museen, Archive und Denkmäler aus allen Regionen Westfalens verknüpfen wird.