Bergische Streifzüge
Expeditionen für einen Tag
Waldmythen, Fachwerk und Heinrich Böll: Die Bergischen Streifzüge bieten 25 Ganz- und Halbtageswanderungen zu verschiedenen Themen
Natur erleben und zugleich tief in die Geschichte des Bergischen Landes eintauchen, das versprechen die „Bergischen Streifzüge“. Wanderer haben die Wahl zwischen 25 Ganz- und Halbtagestouren mit Strecken zwischen vier und 16 Kilometern.
Jede Route widmet sich einem anderen historischen, naturkundlichen, literarischen oder auch technischen Thema des Bergischen Landes. Da gibt es beispielsweise den „Bergischen Fuhrmannsweg“, der den Spuren der Fuhrleute folgt, die vor hundert Jahren Feldfrüchte, Roheisen oder auch gefährliches Schwarzpulver über die holprigen Wege der Region transportierten.
Spannende Themenrouten
Der „Steinhauerpfad“ in Lindlar führt die Wanderer in die Steinbrüche der Umgebung und auf die Spuren der Menschen, die den Stein seit Jahrhunderten gewinnen und weiterverarbeiten. Auf dem „Bensberger Schlossweg“ gibt es auf nicht einmal zehn Kilometern gleich vier ganz unterschiedliche Schlösser, Burgen und andere herrschaftliche Anwesen zu entdecken. In Solingen erinnert der jüngste Rundweg an die "Liewerfrauen", die bis in die 1920er Jahre Stahlwaren in einem Korb auf dem Kopf vom Kotten am Bach oder an der Wupper bergauf zu den Solinger Kaufmannskontoren trugen und verbindet historische Schauplätze wie eine frühere Stahlwarenfabrik und den über 400-jährigen Wipperkotten an der Wupper.
Fabelhafte Waldbewohner
Eine Zeitreise verspricht auch der „Fachwerkweg“ in Ruppichterroth. Hier erfahren Wanderer, wie diese Bauten aus Balken, Ruten, Lehm und Mist entstehen und lernen Interessantes über die Geschichte markanter Fachwerkhäuser und ihrer Türsprüche.
Der Waldmythenweg wiederum entführt in die Welt der fabelhaften Waldbewohner wie Kobolde, Feen und bösen Wölfen. Nebenbei erfahren Wanderer hier auch, wie der Gartenzwerg Einzug in deutsche Gärten hielt.
"Böllweg" für Literaturfans
Für Literatur-, aber auch Geschichtsbegeisterte ist der „Böllweg“ in Much eine Wanderung wert. Er bietet viele Informationen über die Zeit, die der Kölner Schriftsteller Heinrich Böll im Bergischen verbrachte. In den Wirren des Zweiten Weltkriegs hatte er mit seiner Frau Zuflucht in der Region gesucht.
Der Weg zeigt Orte, die für das Ehepaar zwischen 1944 und 1946 überlebenswichtig waren, und gibt Einblicke in das damalige Verhältnis zwischen Einheimischen und einquartierten Flüchtlingen.
Sechs Familienwege
Auf allen Bergischen Streifzügen begleiten Infotafeln und Erlebnisstationen die Wanderer. Damit auch Kinder ihren Spaß haben, wurden sechs spezielle Familienwege entwickelt, auf denen die berühmte Maus aus der „Sendung mit der Maus“ die Kinder an die Hand nimmt.
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