Salon des Amateurs
Im Betonbauch der Kunsthalle
Nach dem Rückzug von Kraftwerk in die Abgeschiedenheit, der Auflösung von NEU! und dem Auslaufen der Punkbewegung im Ratinger Hof sind die späten 1980er Jahre bis weit in die 1990er eine Zeit, in der es Düsseldorf nur punktuell gelingt, am popmusikalischen Zeitgeist zu bleiben.Zu viele innovative Musiker sind aus der Stadt abgewandert und eine musikalische Infrastruktur fehlt. Erst Mitte der Neunziger Jahre sind es Bands wie die 1994 gegründeten Kreidler, denen es gelingt, Düsseldorf wieder auf die internationale Poplandkarte zu setzen. Sie verbinden elektronische Musik mit analogen Instrumenten und entwickeln daraus eine eigenständige Mischung aus Avantgarde-Electronica, Dub und Techno. Darüber hinaus aber erschaffen sie, in engem Bezug zur Kunstakademie nachhaltige künstlerische Strukturen. Eine der wichtigsten ist der Salon des Amateurs, der unter anderem von dem Bandmitglied Detlef Weinrich betrieben wird. Dieser Club ist heute das zentrale musikalische Aushängeschild der Stadt. Von hier aus stieg der Pianist Hauschka zu einem Weltstar auf. 2011 nennt er ein Album "Salon Des Amateurs". Aber auch das aufregende Düsseldorfer Duo Grandbrothers, das die spannendsten Elemente moderner Elektronik, präparierter Pianos und der amerikanischen Minimal-Music-Tradition vereint, kommt aus dem Umfeld des Salon. Der Sound von DJs wie der in Köln lebenden, aber im Salon als Resident-DJ firmierenden Lena Willikens, wird als neue Düsseldorfer Schule mittlerweile weltweit auf Festivals gefeiert. Als Kunstcafé und Veranstaltungsort in der ehemaligen Kantine der Kunsthalle Düsseldorf ist der Salon mit anspruchsvollem, avantgardistischem Musik- und Kulturprogramm jederzeit ein Pflichtbesuch in der Stadt.
Weitere Informationen
Salon Des Amateurs
Grabbeplatz 4, 40213 Düsseldorf