Natur im Landschaftspark Duisburg-Nord
Wo Altindustrie und Natur im Einklang sind
Ein Ausflug ins Grüne – direkt neben dem ehemaligen Hochofen. Der Landschaftspark Duisburg-Nord kombiniert Naturerlebnis mit atemberaubender Industriekulisse.
Was in Duisburg in den vergangenen Jahren entstanden ist, ist wohl einmalig: Wo noch bis 1985 die Schlote qualmten und Arbeiter bei wahrer Gluthitze Rohstahl produzierten, lädt heute ein grüner Landschaftsparkpark Einheimische und Touristen zum Entspannen ein. Der Hochofen, der drohte, zur hässlichen Industriebrache zu werden, ist durch den neu entstandenen Landschaftspark Duisburg-Nord im doppelten Sinne aufgeblüht und nun Wahrzeichen einer ganzen Stadt mit enormem symbolischem Wert.
Wie kaum ein anderes Bauwerk steht das Denkmal der Industriekultur in Duisburg-Meiderich für das erfolgreiche hochindustrielle Zeitalter im Ruhrgebiet. Von hier aus verkaufte Thyssen seinen Stahl in alle Welt – bis die Überproduktion auf dem europäischen Markt das Unternehmen zur Schließung seines Traditionswerks veranlasste.
Mit der Stilllegung kam jedoch nicht der befürchtete Verfall. Das frühere Hüttenwerk ist heute lebendiger denn je: In den ehemaligen Werkshallen laden heute Künstler zu Konzerten oder Theatervorführungen ein, im alten Gasometer ist das größte künstliche Tauchzentrum Europas entstanden, der ehemalige Erzbunker hat sich in einen alpinen Klettergarten verwandelt und ein erloschener Hochofen ist zum 70 Meter hohen Aussichtsturm geworden, der für jedermann zugänglich ist.
Die Natur kommt zurück
Vom Aussichtsturm aus ist am besten zu erkennen, wie sich das Gelände rund um das Hüttenwerk in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat. Die Industrieanlage ist zwar immer noch der unbestrittene Mittelpunkt und mit ihrer nächtlichen Beleuchtung auch weithin sichtbar. Drumherum hat sich jedoch die Natur ihren Platz zurückerkämpft. Platanen, Pappeln und Robinien prägen das Bild, die blühenden Bäume am Parkeingang sind neben den Hochöfen das markante Zeichen des Landschaftsparks.
Dazu haben sich viele Pflanzen angesiedelt, die einst mit dem für die Stahlproduktion nötigen Eisenerz eingereist sind. Spontan gewachsene Vegetation hat sich so mit von Menschen angelegten Wasser-, Grün- und Gartenanlagen zu einer Einheit verbunden. Immer wieder blitzt auch hier die industrielle Vergangenheit auf – etwa wenn durch die bunten Wildblumen Teile einer alten Gleis-Trasse zu erkennen sind.
Wanderweg und Bauernhof
Auf dem Rundwanderweg können Spaziergänger das gesamte Gelände des Landschaftsparks erkunden und nicht nur das außergewöhnliche Zusammenspiel von Pflanzen, Tieren und Industriedenkmal entdecken, sondern nebenbei auch viel über die Geschichte und Entwicklung des Parks lernen, denn der Wanderweg hält viele Informationen bereit. Für einen schnelleren Überblick bieten sich Fahrradtouren auf den dafür ausgewiesenen Wegen an.
Sogar ein Überbleibsel aus der vorindustriellen Zeit können Naturfreunde auf dem Gelände des Landschaftsparks entdecken: Der Ingenhammshof hielt sich als Lieferant von Lebensmitteln für das Hüttenwerk über die Jahrzehnte hinweg und überlebte den Umbau vom landwirtschaftlich geprägten Duisburg-Meiderich zum Industriestandort. Heute kennen Besucher den Ingenhammshof als Lernbauernhof, der vor allem bei Stadtkindern beliebt ist, die hier mit Kühen, Schweinen und Pferden in Kontakt kommen und ganz praktisch viel über Tierhaltung und ökologischen Landbau lernen können.
Öffnungszeiten:
Park:
Ganzjährig, rund um die Uhr
Eintritt frei