Kulturzentrum Bahnhof Langendreer/ Zwischenfall
Unten Kneipe, oben Disco
Der Stadtteil Bochum-Langendreer ist ziemlich trostlos. Und genau deshalb ein Ort für alles Verrückte und Experimentelle. Beispielsweise im Kulturzentrum Bahnhof Langendreer, der als soziokulturelles Zentrum Kultur mit gesellschaftspolitischen Inhalten verknüpft und seit über 30 Jahren Live-Musik, politisches Kabarett, Kino, Lesungen, Comedy und Kleinkunst sowie Parties anbietet. Integrationsarbeit, Offenheit für Schwule und Lesben und eine selbstverwaltete Struktur machen das Zentrum aus. Eine S-Bahnstation entfernt findet sich eine Baustelle, an der am Bau eines Studierendenwohnheims gewerkelt wird. Hier befand sich bis 2011 das Zwischenfall. Von seiner Eröffnung an, Mitte der 80er Jahre, wurde dieser ungewöhnliche Laden – unten Kneipe, oben Disco, eine Treppe zum Sitzen und alles permanent dunkel – zum wichtigsten Treffpunkt der „Schwarzen Szene“. Teile des Underground-Films Kinder der Nacht entstanden hier, bekannt waren auch Fetisch- und BDSM-Parties, die sich erstaunlich gut mit der düsteren Musik der Gothic-, Dark-Wave und Gruftie-Szene vertrugen. Auch wegen des Zwischenfall als Anlaufpunkt der Szene entwickelten sich diese Subkulturen im Ruhrgebiet besonders stark. Wer die Augen aufhält, kann als Erinnerung an diese Kultstätte der Grufties hier und da "Zwischenfall-Revival-Parties" im Kulturzentrum Bahnhof Langendreer erhaschen.
Weitere Informationen
Wallbaumweg 108, 44894 Bochum
www.bahnhof-langendreer.de