NRW feiert die Klassische Moderne
Drei Ausstellungen von Weltrang in Essen, Düsseldorf und Wuppertal
Nordrhein-Westfalen versprüht derzeit den Glanz der Klassischen Moderne. In Essen, Wuppertal und Düsseldorf widmen sich gleich drei Ausstellungen von internationaler Bedeutung dieser emotional geladenen Phase der Kunstgeschichte. Eine unkomplizierte Kunstreise ist möglich, denn alle Häuser liegen nur rund eine Bahn- oder Autostunde voneinander entfernt.
Mit der Jubiläumsausstellung „Renoir, Monet, Gauguin: Bilder einer fließenden Welt“ im Essener Museum Folkwang begeistert Nordrhein-Westfalen im Glanz der Klassischen Moderne. Zusammen mit der Schau „Brücke und Blauer Reiter“ im Wuppertaler Von der Heydt-Museum sowie „Ich. Max Liebermann“, der Ausstellung über den Berliner Impressionisten im Kunstpalast Düsseldorf, bietet sich eine einmalige Gelegenheit für Freunde dieser emotionsgeladenen Malerei.
Das Museum Folkwang hat derzeit Grund zum Feiern. 100 Jahre nach der Gründung ihres Essener Standorts durch die Übernahme der Sammlung des Kunstmäzens Karl Ernst Osthaus stellt das Folkwang die eigenen Bestände spätimpressionistischer Kunst der Sammlung des französischen Impressionismus aus dem National Museum of Western Art in Tokio gegenüber, die seit den 1950er-Jahren so geschlossen nicht in Europa zu sehen war. Sie belegt, dass die französischen Künstler nicht nur in Europa für Aufsehen sorgten, sondern auch gleich in japanischen Sammlungen aufgenommen wurden, etwa in die des japanischen Industriellen Kōjirō Matsukata.
Bereits jetzt ein Publikumserfolg ist die Ausstellung zu den Künstlergruppen Brücke und Blauer Reiter in Wuppertal, die in einer einmaligen Gegenüberstellung zeigt, wie sich die so innovativen Vereinigungen ihrer Zeit gegenseitig inspirierten und aufeinander Bezug nahmen. Die Ausstellung zur Hochphase des Deutschen Expressionismus ist noch bis zum 27. Februar 2022 zu sehen.
Den Großmeister des Deutschen Impressionismus hingegen, Max Liebermann, zeigt der Düsseldorfer Kunstpalast bis zum 8. Mai im Zusammenspiel mit seinen Zeitgenossen und seinen künstlerischen Vorbildern, darunter Vincent van Gogh, Claude Monet und Rembrandt van Rijn.
Anhänger:innen der Klassischen Moderne sollten bei ihrem Düsseldorf-Besuch auch einen Besuch der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen nicht versäumen. Das K20 am Grabbeplatz zeigt in seiner Ständigen Sammlung ebenfalls Hauptwerke dieser Zeit, darunter Arbeiten von Wassily Kandinsky, Ernst Ludwig Kirchner und Henri Matisse.