Musiktheater im Revier
Architektonisches Gesamtkunstwerk in Gelsenkirchen
Yves Klein und andere namhafte Künstler gestalteten das Musiktheater im Revier zu einem Gesamtkunstwerk, in dem Kunst und Architektur zu einem großen Ganzen verschmelzen.
Das 1959 eröffnete Musiktheater im Revier (MIR) gilt als einer der bedeutendsten Theaterbauten der Nachkriegszeit. Es steht am Kennedyplatz mitten in Gelsenkirchen und beinhaltet das Große Haus mit heute 1008 Plätzen und das Kleine Haus für 336 Zuschauer.
Das weit über das Ruhrgebiet hinaus bekannte Musiktheater verfügt über ein eigenes Opernensemble, einen Chor und ein bekanntes Ballettensemble. Gezeigt werden vorwiegend Opern, Musicals und Operetten.
Architektur und Kunst
Das unter der Federführung des Architekten Werner Ruhnau erbaute Theater ist für die besondere Verbindung von Architektur und Kunst berühmt. Von Anfang an wurden namhafte Künstler in die Planung eingebunden. Für die Kunst am Bau stehen Namen wie Yves Klein, der die Wandreliefs in „Gelsenkirchener Blau“ im Foyer des Großen Hauses gestaltete, und Jean Tinguely, der die Seitenwände des Foyers im Kleinen Haus als bewegliche Installation entwarf.
Weitere Kunstwerke sind die Röhrenplastik von Norbert Kricke an der Außenwand des Kleinen Hauses, das kantige weiße Betonrelief der vorgelagerten Kassenhalle von Robert Adams und das Putzrelief von Paul Dierkes an der Rundwand des Foyers im Großen Haus.
Der Baukörper des denkmalgeschützten Theaterbaus besteht aus einem großen Quader auf quadratischem Grundriss, der sich mit seiner Glasfassade zum Vorplatz hin öffnet. Besonders abends und nachts ist die beleuchtete Rotunde des Großen Hauses ein weithin sichtbarer Blickfang, der durch die Glasfassade scheint. Im Gegensatz zur kantigen Großform des Äußeren sind die Zuschauerräume sanft geschwungen und bieten eine optimale Sicht von allen Plätzen.