Der Aachener Elisenbrunnen ist neben dem Aachener Dom eine der beliebtesten touristischen Attraktionen Aachens, © Thomas Robbin

Elisenbrunnen

Aachener Architekturhighlight mit Wellness-Faktor

Klassizistisch schön: Der Elisenbrunnen in Aachen ist ein architektonisches Highlight der Kaiserstadt. Sein Wasser aus der Kaiserquelle soll Heilungskräfte haben.

Der Aachener Elisenbrunnen ist neben dem Aachener Dom eine der beliebtesten touristischen Attraktionen der westlichsten Großstadt Nordrhein-Westfalens. Benannt wurde er nach der Kronprinzessin Elisabeth (Elise) Ludovika von Bayern.

In klassizistischem Stil erbaut, diente er vor allem Repräsentationszwecken: Er steht in erster Linie für die ausgeprägte Kur- und Badekultur der Stadt Aachen, die sich darum, wenn sie wollte, auch Kurort Bad Aachen nennen dürfte.

Wegen der zahlreichen Thermalquellen war Aachen bereits zur Römerzeit als Badeort bekannt und über Jahrhunderte eine wichtige und beliebte Anlaufstelle für Kurgäste. Auch Karl der Große soll vor allem aufgrund der erholsamen und durch die Eifel-Vulkane auf natürliche Weise erwärmten Thermen seinen Herrschersitz dauerhaft nach Aachen verlegt haben.

Brunnen ist Rekonstruktion

Der Elisenbrunnen wurde 1827 fertig gestellt und steht bis heute auf dem Friedrich-Wilhelm-Platz. Allerdings handelt es sich bei dem heutigen Brunnen um eine Rekonstruktion, da der ursprüngliche Elisenbrunnen während des Zweiten Weltkriegs durch einen Bombenangriff nahezu vollständig zerstört wurde.

Zu Beginn der 1950er Jahre wurde er schließlich originaltreu wieder aufgebaut. Auch der weltbekannte und in Aachen geborene Architekt Ludwig Mies van der Rohe machte sich für einen unveränderten, detailgetreuen Wiederaufbau stark.

So können Besucher der Stadt das repräsentative Bauwerk, das Wasser aus der „Kaiserquelle“ führt, genau so bewundern, wie der ursprüngliche Architekt Karl Friedrich Schinkel es zu Beginn des 19. Jahrhunderts errichtet hatte.

In seiner Bewunderung befindet sich der heutige Besucher in einer Reihe mit bekannten historischen Persönlichkeiten wie Peter dem Großen, Friedrich dem Großen, Giacomo Casanova und Georg Friedrich Händel, die zu früheren Zeiten gerne den Elisenbrunnen besuchten. In der Halle angebrachte Marmortafeln erinnern heute an diese Besuche.

Heilwasser aus der Kaiserquelle

Der Elisenbrunnen besteht aus einer offenen Wandelhalle mit Säulenvorbau sowie zwei sich rechts und links anschließenden Pavillons. Aus zwei integrierten Trinkbrunnen sprudelt das 52°C warme Heilwasser aus der Kaiserquelle. Das stark schwefelhaltige Wasser sorgt für den bekannten Geruch nach faulen Eiern am Elisenbrunnen.

Dem Schwefelwasser sagt man besondere Heilkräfte nach – in ihm zu baden oder es zu trinken soll gegen die unterschiedlichsten Leiden helfen. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe darf das Wasser jedoch heute nicht mehr frisch aus dem Brunnen getrunken werden, denn das Arzneimittelgesetz schreibt vor, dass Thermalwasser mit besonderer chemischer Zusammensetzung nur unter ärztlicher Aufsicht getrunken werden darf.

Hinter dem Elisenbrunnen schließt sich der Elisengarten an, ein kleiner Park, der 1852-54 durch den bekannten preußischen Gartenkünstler und Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné angelegt wurde und von 2007 bis 2009 durch die Landschaftsarchitekten von Lützow 7 neu gestaltet wurde.

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Lass Dich inspirieren: Der Elisenbrunnen in Aachen in Bildern

Dem Schwefelwasser des Aachener Elisenbrunnens sagt man besondere Heilkräfte nach, © Andreas Herrmann / ats
Der Elisenbrunnen wurde in den 1950er Jahre originaltreu wieder aufgebaut, © Thomas Robbin
Der Aachener Elisenbrunnen ist neben dem Aachener Dom eine der beliebtesten touristischen Attraktionen Aachens, © Thomas Robbin
Die Wandelhalle des Aachener Elisenbrunnens, © Thomas Robbin

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